Studie über Alkohol & Nikotin

Gefährdung durch Suchtmittel - Nikotin & Alkohol

Gesundheitsgefährdung durch Suchtmittel
Nikotin und Alkohol


I) Nikotin

1.1. Geschichte des Rauchens

1492 entdeckt von Christoph Kolumbus Von Jean Nicot, einem französischen Gesandten nach Paris geschickt. Durch Soldaten und Matrosen wurde der Tabakrauch mit Zigarren und Pfeifen in Europa verbreitet. Die Zigarre und 100 Jahre später die Zigarette wurde zum Wohlstandssymbol.

1.2. Vergleich der Konzentrationen einiger schädlicher Stoffe

Eine Zigarette von einem Gramm Gewicht entwickelt bei voller Verbrennung 2000 cm3 Rauch in dem etwa 600.000 kleinster Rußteilchen enthalten sind. Daneben beinhaltet Tabakrauch mehr als 1200 chemische Stoffe und Verbindungen, die man in folgende drei Phasen unterteilt:

1) Schwebstoffphase: Das Rauchkondensat enthält neben 10 - 20 mg Nikotin auch Teerbestandteile. Im Teeranteil sind neben 17 Kohlenwasserstoffen, die alle als kanzerogene Stoffe bekannt sind, z. B. 3,4 - Benzpyren, auch noch Kresol- und Phenolverbindungen enthalten.
2)Dampfphase: In ihr befinden sich u.a. Alkohole, Ketone und Aldehyde
3) Gasphase: sie enthält Sauerstoff, Kohlenmonoxid, Kohlenstoffdioxid, Wasserstoff, Srickoxide, Blausäure, Schwefelwasserstoffe u.v.m.

1.3. Das Nikotin

Nikotin ist ein Alkaloid der Tabakpflanze. Es ist farblos und wasserlöslich und verfärbt sich nur an der Luft braun. Es wird in den Wurzeln der Tabakpflanze gebildet und in den Blättern in einer Konzentration von 0,6 bis maximal 15 Prozent angereichert. Es ist eines der stärksten pflanzlichen Gifte. Dosen von 20 - 50 mg sind bereits tödlich. Beim Rauchen von 20 Zigaretten gelangt diese Mengeg aber etappenweise in den Körper. Der Tod bleibt aus, da sich diese Dosis über den ganzen Tag verteilt, der Körper hat also die Möglichkeit, das Gift immer wieder abzubauen und auszuscheiden.

Das beim Rauchen einer Zigarette freiwerdende Nikotin verteilt sich wie folgt:

- die Hälfte entweicht in die Luft
- ein Viertel verbrennt in der Glimmzone der Zigarette
- der Rest wird vom Raucher aufgenommen.

Eine einzige Zigarette verseucht einen Raum von 20 m2 derart, daß er für die Dauerbeatmung unbrauchbar ist. (Richtwert: 0,5 mg/m3 Raumluft). Der menschliche Körper ist in der Lage, sich an dieses Gift zu gewöhnen. Die chronische Nikotinvergiftung macht sich erst nach Jahren bemerkbar.

1.4. Die wichtigsten Folgen der chronischen Nikotinvergiftung

a) Teerablagerung in den Alveolen
* Raucherhusten, Bronchitis, Lungenkrebs, Blählunge, Lungenbläschen platzen
b) Verengung der Pupillen
* Sehstörungen

c) Gehirn wird geringer durchblutet
* eventueller Gehirnschlag
d) Schwere Durchblutungsstörungen, Verengung der Herzkranzgefäße
* entueller Herzinfarkt, Extra- systolen des Herzes (= zusätz- liches Zusammenziehen des Herzmuskels), Raucherbein
e) Schwere Leberschädigung wegen des Abbau von Nikotins
* Leberzirrhose (= Zersetzung der Leberzellen), Krebs
f) Nierenschädigung
* Krebs
g) Magenschleimhautentzündung, Magen- und Darmgeschwüre
* Krebs

h) Schädigung der Geschlechtsorgane
* Unfruchtbarkeit, (bei schwangeren Frauen: Miß- und Fehlgeburten)
Weiteres Gift im Zigarettenqualm: 3 - 6 % Kohlenstoffmonoxid. CO dringt durch Alveolen in Blutbahn * Bindung an rote Blutkörperchen, aufgrund der sehr großen Bindungsfähigkeit des Kohenstoffmonoxids im Vergleich zum Sauerstoff
* Sauerstoffzufuhr zu Organen und Geweben des Körpers wird verringert.

Außerdem sind die gesamten Atemwege mit einem feinen Pelz von sogenannten Flimmerhärchen ausgestattet (haben Aufgabe zusammen mit den Schleimhäuten die Aufgabe, die Lunge von Staub und anderen Schadstoffen freizuhalten). Das Teer lähmt und verklebt nun die Flimmerhärchen. Die Selbstreinigungsfähigkeit wird auf diese Weise stark gestört.

Tabelle, um wieviel größer die Wahrscheinlichkeit für Raucher ist, an Krebsen zu erkranken. Die Wahrscheinlichkeit für Nichtraucher ist dabei gleich 1 gesetzt.

Lungenkrebs ................................ 10,8 fach
Kehlkopfkrebs.............................. 5,4 fach
Mundhöhlenkrebs....................... 4,1 fach
Speiseröhrenkrebs....................... 3,4 fach
Magen- und Darmgeschwüre.... 2,8 fach
Blasenkrebs.................................. 1,9 fach
Nierenkrebs.................................. 1,5 fach

(Quelle: Dr. Klaus Klein: "Praktische Gesundheitserziehung")

1.5. Auswirkungen des Nikotins auf das Nervensystem

Nikotin beschleunigt den Stoffwechsel in den Nervenzellen und führt zu einer allgemeinen Anregung des menschlichen Organismus, da es die Erregungsübertagung im vegetativen Nervensystem fördert ( z.B. die Kontraktion der glatten Muskulatur des Darmes und der Blutgefäße). * Erhöhung des Blutdrucks und Absinken der Hauttemperatur um ca. 6° C. Bei größerer Nikotinmenge kommt es jedoch zu einer Leistungsverminderung, da die Erregungsleitung an den Neuronen blockiert wird.

 

 


 



II) Alkohol

Im Vorfeld des Alkoholismus steht der Alkoholkmißbrauch. Er hängt jedoch nicht nur von der genossenen Menge ab, sondern auch vom Anlaß.

2.1. Die wichtigsten körperliche Schäden durch Alkoholmißbrauch
(siehe auch Löwe, Abb. 61.1)

a) Schädigungen der Leber

Der Abbau des Alkohols geschieht fast ausschließlich in der Leber, die damit zum Hauptangriffspunkt wird. Mit Leberschäden ist zu rechnen, wenn täglich mehr als 60 g Alkohol getrunken werden (entspricht 2 Liter Bier oder 0,75 Liter Wein).

* Fettleber: Verfettung der Leberzellen * Funktionsfähigkeit der Leber nimmt ab.
* Hepatitis: alkoholisch bedingte Leberentzündung, führt zu:
* Leberzirrhose: Lebergewebe wird durch Bindegewebe ersetzt, das die Funktion der Leber nicht erfüllen kann * Völlegefühl, starke Blähungen, schließlich Wassersucht und Ausweitung der Blutgefäße an der Speiseröhre, die zu lebensgefährlichen Blutungen führen können. Die Leberzirrhose ist die häufigste Todesursache der Alkoholkranken.

b) Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Schädigung der Magenschleimhaut * Magenblutungen mit Bluterbrechen

c) Entzündungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)

Die Pankreatitis äußert sich in sehr heftigen Schmerzen im Oberbauch, die mit Verdauungsstörungen und Durchfällen verbunden sind. Die Krankheit kann zum Tode führen.

d) Herzmuskelerkrankung (Kardiomyopathien)

Schädigung des Herzmuskels * Herzklopfen, Atemnot und Schwellungen (vorwiegend in den Beinen)

e) Nervenentzündungen

Es beginnt mit Taubheitsgefühl und Schmerzen meistens in den Beinen. Später Lähmungen der Muskulatur. Diese Krankheit nennt man Alkoholpolyneuritis, sie bezichnet alkoholbedingte Ausfallerscheinungen am periphren Nervensystem.

f) Hirnschädigungen

Hirnschrumpfung * Verminderung der Leistungsfähigkeit
Gehirnentzündungen
Gedächtnisstörungen
neurologische Störungen
Ausfallerscheinungen
Delirium tremens (= optischen und akustischen Halluzinationen, Muskelzittern und Krampfanfälle)

g) Subjektives Wärmegefühl

Die Blutgefäße der Haut erweitern sich: Wärme wird nach außen abgeleitet, innere Temperatur sinkt. Annahme: der Regler im Temperaturzentrum des Zwischenhirns wird gedämpft und der Sollwert herabgesetzt.

h) Zerstörung des Blutes

Leukozyten und Makrophagen werden geschädigt * Infektionsanfälligkeit.

i) Schädigungen der Niere

Adiuretin erhöht die Permeabilität der Nierenkanälchen und verhindert so einen zu hohen Verlust an Wasser und Chloridionen. Alkohol hemmt die Adiuretinausschüttung. * Hemmung der Harnausscheidung, Nierensteine.

j) Wirkung auf Geschlechtsorgane

Das Hodengewebe schrumpft durch verminderte Testosteronproduktion.* Minderung der Potenz, Körperveränderungen wie Anschwellen der Brustdrüsen und Verlust der männlichen Genitalbehaarung.

k) Das fetale Alkoholsyndrom: Alkoholembryopathie

Leitsymptome: * Vorgeburtlicher Minderwuchs
* Kleiner Kopf (Mikrozephalus)
* Gedeihstörung (Dystrophie)
* Geistige Entwicklungsstörung (Mentale Retardierung)
* Muskelschwäche (Hypotonie)
* Hyperaktivität

2.3. Wirkungen von Alkohol auf das ZNS in Abhängigkeit vom Blutalkoholspiegel

Man unterscheidet 4 Rauschstadien (siehe Löwe Seite 60, Tabelle 60.1)

2.4. Abbau des Alkohols im Körper

Beginn sofort nach dem Genuß von alkoholischen Getränken.
Der größte Teil (ca. 90 %) muß von der Leber verarbeitet werden.
Abbau pro Stunde: ca. 0,1 ‰

[Quellen: * Löwe: "Neurobiologie Ethologie" (S. 58 - 66)
* Steiner: "Alkohol in der Schwangerschaft und die Folgen für das Kind"
* Hinkelmann: "Das Aussteigerprogramm für Raucher"
* Schmieder: "Alkohol & Co - Mitgefangen in der Sucht"
* Nullmeyer: "Ich heiße Erika und bin Alkoholikerin"
* Athen, Schuster: " Alkoholismus - Report" ]
 

Text aus : http://home.nexgo.de/muslim/News.htm

@ Ekrem Yolcu