Einladung
von Nichtmuslimen zum Islam Samir Mourad Muslimischer Studentenverein Karlsruhe e.V. |
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0721/22307 Fax. 0721/22304 Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des
Barmherzigen
Für all jene aufrichtigen Muslime,
die von Herzen für alle Menschen, die auf dieser Erde leben, das Gute wünschen Inhaltsverzeichnis Einladung der Nichtmuslime zum Islam (Dawa) 1 Der Da'i ist auf Gott ausgerichtet 1.1 Für einen Muslim, zum Islam einlädt, ist diese Handlung ein Mittel seiner eigenen Annäherung an Gott und ein Mittel, Sein Wohlgefallen zu erlangen: 1.2 Der Da'i ist ein Arbeiter im Dienste Allahs 2.1 Den Charakter, den ein Dai haben sollte........................................ 8 2.2 Die Bildung, die ein Dai haben sollte............................................. 8 2.3 Die soziale Stellung, die ein Dai haben sollte................................ 8 3 Über den Islam informieren.......................................... 8 4.1 Die Aufnahme der neuen Muslime in die islamische
Gemeinschaft und der Aufbau einer engen persönlichen Beziehung zu ihnen.....................................................................................................................
8 4.2 Liebevoller, barmherziger, geduldiger und respektvoller
Umgang mit den neuen Muslimen
8 4.3 Den neuen Muslimen dabei helfen, schrittweise den Islam in
ihrem eigenen Leben umzusetzen
8 Literaturverzeichnis............................................................
8 VorwortDer Abschnitt
über die Einladung von Nichtmuslimen zum Islam war ursprünglich ein etwas
umfangreicheres Kapitel, welches sowohl eine Beweisführung für die Wahrheit des Islam,
als auch Inhalte der vorliegenden Abhandlung enthielt. Was die Beweisführung für die
Wahrheit des Islam anbetrifft, so wurde sie schließlich zum großen Teil in [As-Sabuni,
Mourad] veröffentlicht. Vom Rest des ursprünglichen Kapitels wurden einige Teile in den
relativ kurzen Abschnitt Die Nichtmuslime zum Islam einladen (Dawa)
(Unterkapitel 1.2) aufgenommen. In letzter Zeit
erschien es mir jedoch sinnvoll, auch die bisher nicht veröffentlichten Texte zur
Verfügung zu stellen, da es sich zum Teil um Dinge handelt, die es meines Wissens bisher
noch nicht in deutscher Sprache gibt, wie z.B. eine Analyse der Persönlichkeit von Abu
Bakr (Allah möge mit ihm zufrieden sein) als jemand, der zum Islam eingeladen hat. Samir Mourad
Einladung der Nichtmuslime zum Islam (Dawa[1])"Dir obliegt nicht ihre
Rechtleitung, sondern Allah leitet recht, wen Er will"[2:272] Seine Eltern
jedoch muß ein neuer Muslim auch dann gut behandeln, wenn sie sich dagegen gestellt
haben, daß er Muslim wurde bzw. sich darum bemühen, daß er wieder vom Islam abfällt: "Und Wir haben dem Menschen im
Hinblick auf seine Eltern anbefohlen - seine Mutter trug ihn in Schwäche über Schwäche,
und seine Entwöhnung erfordert zwei Jahre -: "Sei Mir und deinen Eltern dankbar. Zu
Mir ist die Heimkehr. Doch wenn sie dich auffordern, Schirk[5]
zu betreiben, was gegen dein Wissen läuft, daß es nur einen Gott gibt, dann gehorche
ihnen nicht. In weltlichen Dingen aber verkehre mit ihnen auf gütige Weise. Und folge dem
Weg dessen, der sich zu mir wendet. Dann werdet ihr zu Mir zurückkehren, und ich werde
euch das verkünden, was ihr getan habt."[31:14-15] 2. über
den Islam zu informieren und 3. dem
Nichtmuslim, der von der Wahrheit des Islam überzeugt ist, klarzumachen, daß er trotz
eventueller gesellschaftlicher Repressalien den Islam annehmen sollte und ihn auch bei
diesem Schritt so gut wie möglich zu unterstützen. Auf diese drei
Punkte wird im folgenden ausführlicher eingegangen. Zunächst jedoch soll auf das
eigentliche Wesen des Da'i[6]
eingangen werden:
"O du Mensch, du mühst dich hin
zu deinem Herrn, und du wirst ihm begegnen."[84:6] Dieser Vers
bedeutet, daß jeder Mensch - gleich ob Mumin
oder Kafir - zwangsläufig einen Weg hin zu
seinem Schöpfer schreitet, zu dem er am Tag der Auferstehung zurückkehren wird. Der Unterschied
zwischen einem Mumin und einem Kafir besteht darin, daß der Mumin diesen Weg bewußt schreitet. Er
versucht diesen Weg im Wohlgefallen Allahs zu gehen. Derjenige jedoch, der Gott leugnet,
geht diesen Weg unbewußt, bis schließlich im Jenseits, nach seinem Tode, ein böses
Erwachen stattfindet: Er findet sich plötzlich vor Allah, seinem Schöpfer, den er Zeit
seines Lebens geleugnet hatte. Hierzu sagt Allah: "Die Taten der Kafirun sind wie eine Luftspiegelung auf einer
Ebene, - der Durstige hält sie für Wasser, bis, wenn er dahin kommt, er da nichts
findet, und findet Allah bei sich, und Er begleicht ihm seine Abrechnung, und Allah ist
schnell bei der Abrechnung"[24:39] Derjenige, der zu
einer bestimmten Ideologie einlädt, wird von sich sagen können, daß er sein Ziel
erreicht hat, wenn alle Menschen auf dieser Erde seiner Ideologie folgen. Er verfolgt also
ein irdisches Ziel. Der Da'i hingegen
kann nicht behaupten, daß er sein Ziel bereits erreicht hat, wenn alle Menschen auf der
Erde Muslime geworden sind. Denn es kann durchaus möglich sein, daß er keine aufrichtige
Absicht bei seiner Einladung zum Islam hatte. So lernten zwar einige Menschen etwas über
den Islam von ihm kennen, er selbst kommt aber ins Höllenfeuer, weil er diese Einladung
zum Islam aus eigensüchtigen Motiven heraus ausgesprochen hat. "...Ein Mann, der Wissen erwarb
und es lehrte, wird (zu Allah) gebracht. Er läßt ihn wissen, welche Gnade Er ihm
gewährte, und er erkennt sie. Allah spricht: "Was hast du damit gemacht?" Er
antwortet: "Ich habe Wissen erworben und es weitergegeben, und ich rezitierte um
Deinetwillen den Quran." Allah spricht: "Du hast gelogen. Vielmehr lerntest du,
damit gesagt würde: Er ist ein Gelehrter, und du rezitiertest den Quran, damit gesagt
würde: Er ist ein Quran-Rezitator - was auch geschah." Dann wird
befohlen, ihn auf seinem Gesicht fortzuziehen und ins Feuer zu werfen..."[8] 1.2 Der Da'i ist ein Arbeiter im Dienste Allahs In diesem Sinne
gehört also derjenige, der zum Islam einlädt, zur Gruppe Gottes, die zu unterstützen
Allah versprochen hat: "Und ganz bestimmt hilft Allah dem, der Ihm
hilft. Allah ist wahrlich Stark, Mächtig. Diejenigen, die, wenn Wir sie auf der Erde
stark machen, das Gebet einrichten und die Zakat[9]
geben und das Rechte gebieten und das Verwerfliche untersagen. Und Allah bestimmt den
Ausgang aller Dinge."[22:40-41] ·
das Ziel
seiner Einladung zu Allah: um selbst das Wohlgefallen Allahs zu erlangen; ·
er selbst
soll sich so gut wie möglich vor Sünden hüten und die Anweisungen Allahs erfüllen; ·
er soll
ständig in Verbindung zu Allah stehen - durch Gebet und Bittgebet ·
die enge
Bindung an Allah soll gekoppelt sein mit großem eigenen Einsatz und Anstrengung; dem
Dschihad auf dem Wege Allahs.
Damit ein Muslim
einen Nichtmuslim in einer Gesellschaft, in denen materielle Werte im Vordergrund stehen,
zum Zuhören bringen kann, muß er Eigenschaften besitzen, die wir hier anschaulich am
Beispiel Abu Bakrs[11]
betrachten wollen[12].
Die damalige Situation in Mekka ist insofern mit der heutigen Situation der Muslime zu
vergleichen, als in der damaligen mekkanischen Gesellschaft materielle Werte höher als
geistige Werte angesehen wurden. In der Frühphase
des Islam war nach dem Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) Abu Bakr derjenige, der
mit der größten Wirkung zum Islam aufrief. Munir Ghadban zitiert in
[Ghadban] aus der Prophetenbiographie[13]
von Ibn Hischam: ...Danach
nahm Abu Bakr den Islam an und gab bekannt, daß er Muslim geworden ist. Er war seinem
Volk angenehm und leicht umgänglich...und derjenige der Quraisch[14],
der am besten über sie und ihre guten und schlechten Sitten Bescheid wußte. Er war ein
Kaufmann mit ausgeprägtem Charakter und Ruf. Seine Stammesgefährten mochten ihn aus mehr
als einem Grund: wegen seines Wissens, seines Handels und seines guten Umgangs." Abu Bakr begann,
Leute aus seinem Volk, denen er vertraute, zum Islam einzuladen. Einige derjenigen, die
später zu den bedeutendsten Prophetengefährten wurden[15],
folgten seiner Einladung. Als Kommentar zu
dieser Beschreibung Abu Bakrs sagt Ghadban: "Wir können
die Persönlichkeit Abu Bakrs anhand der folgenden Persönlichkeitsmerkmale kennenlernen: ·
Sein
Charakter: Er war ein Mann, der seinem Volk angenehm und leicht umgänglich war; ·
Seine
Bildung: Er war derjenige der Quraisch, der am besten über sie und ihre guten und
schlechten Sitten Bescheid wußte. ·
Seine
soziale Stellung und sein Beruf: Er war ein Kaufmann...und die Männer seines Stammes
mochten ihn aus mehreren Gründen, obwohl er selbst keine sehr vornehme Abstammung
hatte...Dies änderte jedoch nichts an seinem hohen Ansehen in seinem Stamm.[16] Diese drei
Eigenschaften, welche im folgenden näher erläutert werden, sollten auch unbedingt bei
den heutigen Da'is vorhanden sein:
Ein leicht
umgänglicher und angenehmer Charakter garantiert, daß man eine Wirkung bei den anderen
hinterlassen und sie dazu bringen kann, daß sie sich dem Dai öffnen, selbst wenn
sie eigentlich einen schwierigen Charakter haben. Außerdem garantiert ein solcher
Charakter, daß es nicht zu einer negativen Reaktion bei den anderen kommt, wenn sie die
Einladung nicht annehmen sollten.[17] Ghadban fährt
weiter fort: Bildung ist
genauso wichtig wie der Charakter. Jedoch ist in diesem Zusammenhang nicht jegliche Art
von Bildung bedeutsam. Hier ist es wichtig, Kenntnis vom Wesen der Gesellschaft und dem
Wesen und der Denkweise der Menschen zu haben. So ist dieses Wissen ein Schlüssel, mit
dem der Da'i das Herz desjenigen öffnen kann, den er zum Islam einlädt. Allah sagt: "Denken sie denn nicht über den Quran nach,
oder ist es etwa so, daß ihre Herzen verschlossen sind?"[47:24] So sind also die
Herzen verschlossen und die Aufgabe des Da'is besteht darin, die Schlüssel zu diesen
Schlössern zu besitzen und zu wissen, von wo er einen Zugang zu diesen Herzen finden
kann, so daß sie seiner Einladung Folge leisten..."[18] Es ist wichtig,
genau darüber Bescheid zu wissen, wie die Menschen denken und von welchen
Weltanschauungen sie beeinflußt sind. Es ist z.B. wichtig zu wissen, daß, wenn man mit
einem westlich gebildeten Menschen über Psychologie spricht, dieser meist in den Schemata
einer oder mehrerer psychologischen oder psychoanalytischen Schulen denkt. So ist heutzutage
eine sehr breitgefächerte Allgemeinbildung wichtig, welche Wissen in den Bereichen der
Geschichte, der Politik, moderner Naturwissenschaften und Technik, der Philosophie, der
Soziologie, der Psychologie und anderen Gebiete umfaßt.[19]
Nun soll mit der
Erläuterung Ghadbans zur Persönlichkeit Abu Bakrs (Allahs Wohlgefallen sei mit ihm)
fortgefahren werden. Ghadban erläutert im folgenden die Bedeutung der sozialen Stellung
des Da'is: "Eine
gehobene soziale Stellung des Da'i führt dazu, daß die Menschen für ihn ein offenes Ohr
haben und ihm aufmerksam zuhören. So entbindet ihn diese gehobene Stellung davor, von
anderen Menschen materiell abhängig zu sein und sich durch Betteln zu erniedrigen. Diese
materielle Unbedürftigkeit bringt ihm Respekt ein in einer Gesellschaft, in denen
materielle Güter und Ansehen den größten Stellenwert haben. Der Gesandte Allahs (Allahs
Segen und Heil auf ihm) machte uns darauf aufmerksam, indem er sagte: "Entsage dem irdischen Leben,
dann wird dich Allah lieben und entsage dem, was in den Händen der Menschen ist, dann
werden dich die Menschen lieben.[20] Da eine gewisse
soziale Stellung innerhalb der Gesellschaft von Natur aus einen ständigen Kontakt mit
anderen Menschen mit sich bringt, ist dies günstig für die Einladung zum Islam, da der
nötige Kontakt mit denjenigen, die der Da'i zum Islam einladen will, auf natürliche
Weise und nicht künstlich geschieht. So fällt es z.B.
einem Händler oder einem Lehrer leichter, Dawa zu praktizieren, als einem Angestellten,
der in seinem engen Umfeld eingegrenzt ist."[21] Einerseits ist es
also so, daß je höher die soziale Stellung des Da'is ist, desto mehr Menschen sind
bereit, ihm zuzuhören. So wird ein nichtmuslimischer Professor wohl kaum etwas von einem
muslimischen Arbeiter annehmen, ein muslimischer Arzt wird wohl jedoch sowohl bei einem
nichtmuslimischen Arbeiter, wie auch bei einem nichtmuslimischen Arzt ein offenes Ohr
finden, wenn er entsprechend mit ihnen spricht. Andererseits ist
es jedoch nötig, daß in jeder Gesellschaftsschicht Da'is vorhanden sind, um 1. den
Kontakt mit den Angehörigen der jeweiligen gesellschaftlichen Schicht zu garantieren und
um 2. folgendes Problem in den Griff zu bekommen: Es kam bereits
mehrfach vor, daß sich manche Menschen, die den Islam angenommen haben bzw. sich dafür
interessieren, mit einem Kreis von Dais, der zumeist aus Studenten oder Akademikern
bestand, wenig anfangen konnten und sich so wieder von der muslimischen Gemeinschaft
entfernten, weil sie sich in einem solchen Umfeld nicht zu Hause bzw. nicht verstanden
fühlten. In diesem Zusammenhang waren Aussagen wie Ihr seid die Studierten und wir
sind die Arbeiter oder die quatschen so hochgestochen zu hören. Dieser Abschnitt
erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn es gibt viele Wege, wie Allah einen
Menschen auf den geraden Weg führt. Er soll lediglich einige grundsätzliche Dinge
aufzeigen und so eine Orientierungshilfe geben. Über den Islam
zu informieren bedeutet, den Islam klar und deutlich darzulegen. Dazu muß ein Da'i selbst
genügend Wissen über den Islam besitzen, d.h. über die verschiedenen Bereiche der
islamischen Wissenschaft wie z.B. ·
die Aqida
(d.h. die islamischen Iman-Inhalte), ·
den Fiqh
(d.h. die Wissenschaft des islamischen Rechtes), ·
die
Prophetenbiographie, ·
usw. Dies ist wichtig,
damit man die Menschen nicht falsch über den Islam informiert und sie so eher irreleitet
als auf den geraden Weg führt. Es ist
gefährlich, als relativer Neuling auf dem Gebiet der islamischen Wissenschaft zu
versuchen, den Islam aus Büchern von Orientalisten zu lernen. Der Grund ist der, daß
einerseits einfach falsche Behauptungen unter historische Tatsachen gemengt werden.
Andererseits wird u.a. durch mehr oder weniger geschickte Kommentierung der Leser zu einem
Verständnis des Islam gelenkt, welches nicht dem Islamverständnis der Muslime
entspricht. Ein Anfänger[22],
der noch keine klare und umfassende Vorstellung vom Islam hat, kann jedoch das Richtige im
allgemeinen nicht vom Falschen unterscheiden. So hat ein
unkontrolliertes Lesen solcher Bücher oft negative Folgen auf das Islamverständnis und
die Persönlichkeit des betreffenden Muslim. Man kann im
wesentlichen den Islam folgendermaßen zusammenfassen: Die erste und
größte Wahrheit ist, daß Allah existiert. Desweiteren hat Allah, der Allmächtige,
Gesandte zur Rechtleitung der Menschen entsandt hat, von denen der letzte Muhammad (Allahs
Segen und Heil auf ihm) ist. Folgen die Menschen den Anweisungen Allahs, die er ihnen
durch Seine Gesandten mitteilt, werden sie im Jenseits für ewig belohnt werden;
widersetzen sich jedoch die Menschen den Anweisungen ihres Schöpfers und verweigern das
Akzeptieren der Tatsache, daß Er existiert, so werden sie für ewig bestraft werden. Said Hawwa (Allah
möge ihm barmherzig sein) schrieb eine dreiteilige Reihe mit dem Namen
"Zielgerichtete Untersuchungen über: 1. Allah, 2. Der Gesandte, 3. Der Islam". Im ersten Band, "Allah", legt er eine
Beweisführung für die Existenz Allahs anhand von naturwissenschaftlichen Ergebnissen
dar. Im zweiten Band, "Der Gesandte", führt er eine Beweisführung dafür an,
daß Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) tatsächlich der Gesandte Allahs ist. Dabei
betrachtet er u.a. den Charakter Muhammads und seine Aufrichtigkeit, die sowohl von seinen
Freunden wie auch seinen Feinden bestätigt wurde. Desweiteren führt er Wunder Muhammads
an. Außerdem wird aufgezeigt, daß in den Überlieferungen sowohl der Christen als auch
der Juden das Kommen Muhammads angekündigt wurde. Es wird aufgezeigt, daß die Juden in
Arabien auf sein Kommen warteten, ihn dann auch erkannten, sich aber weigerten ihm zu
folgen, weil er nicht aus ihrem Volk kam. Diese wissenschaftliche Untersuchung über den
Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) umfaßt etwa 500 Seiten, wobei am Anfang des
Buches folgendes angemerkt ist: "Wir werden in dieser Untersuchung sehen - durch
Indizien und Beweisführung - daß Muhammad tatsächlich der Gesandte Allahs ist und daß
Muhammad der größte Mensch in jeglicher Beziehung ist..." Im Vorwort zu
dieser dreiteiligen Reihe sagt Said Hawwa: "Der Leser dieser Reihe stellt fest, daß
ich mich in den ersten beiden Teilen "Allah" und "Der Gesandte" oft
lange mit verdeutlichenden Ausführungen, Erläuterungen und Beweisführungen aufhalte,
wobei ich dabei mit Geduld und Ruhe den menschlichen Verstand anspreche. Dabei gehe ich
auf jeden möglichen Zweifel und Einwand ein; der dritte Teil "Der Islam"
hingegen ist mehr eine Vorstellung als eine Erläuterung. Der Grund dafür ist der
folgende: wenn der Mensch erst einmal von der Existenz Allahs überzeugt ist, und davon,
daß Muhammad Sein Gesandter ist, dann bleibt ihm nichts anderes mehr übrig, als sich
Seiner Religion und Seinem Gesetz unterzuordnen. Es geht hier also nicht darum, daß jeder
einzelne Teil des Islam gerechtfertigt werden muß - obwohl diese Rechtfertigung ohne
Zweifel vorhanden ist -, sondern es geht beim dritten Teil darum, den Islam
kennenzulernen. Denn der logische Menschenverstand sagt: Dem Menschen bleibt nichts
anderes übrig, als sich unter Allahs Gesetz unterzuordnen, denn Er ist der Herr und Seine
Geschöpfe sind Seine Knechte, und derjenige von beiden ist der Wissendere, der "dem Menschen das gelehrt hat, was dieser nicht
wußte"[96:5]...." U.a. in
[As-Sabuni, Mourad], Kap. 1.2 und in [Azzindani] wird ausführlich eine Beweisführung
für die Wahrheit des Islam vorgenommen. Die Einladung zum
Islam beschränkt sich jedoch keineswegs auf verbale Informationen über den Islam. Dawa
bedeutet auch, daß ein Muslim durch sein vorbildliches Verhalten zum Islam einlädt. Denn
das, was die Menschen an einem Muslim sehen, prägt sich bei ihnen oft viel mehr ein als
Worte. Aischa, die Frau des Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihr) hat einmal den
Propheten als Quran auf zwei Beinen beschrieben. Betrachtet man die Geschichte, so sieht
man, daß einer der wichtigsten Faktoren, der die Menschen zur Annahme des Islam
veranlaßte, der schöne Charakter und die Lebensweise der Muslime waren. In diesem Sinne
sagt Muhammad Qutb im Vorwort zur elften Auflage seines Buches "Einwände gegen den
Islam": "...Die
Praxis hat mich außerdem folgendes gelehrt: Diese Wortschlacht, die die islambegeisterte
Jugend mit ihren Feinden führt, verdient diesen Aufwand gar nicht! Die Mehrzahl der
Diskutierenden sucht nämlich weder nach der Wahrheit noch nach dem Wissen, sondern ihr
Hauptanliegen ist es, ihre Kritik zu bestätigen und Unfrieden zu stiften. Die wahre
Antwort darauf kann nicht darin liegen, sich mit ihnen in einen Wortstreit einzulassen,
selbst wenn man sie dadurch in Verlegenheit bringen würde. Vielmehr liegt die wirkliche
Erwiderung darauf im Hervorbringen beispielhafter Muslime, die nach den Wahrheiten des
Islam erzogen wurden und dadurch zum wirklichen angewandten Beispiel dieser Wahrheiten
wurden. Eine Generation, die andere so sehr beeindruckt, daß sie danach trachten, ihnen
gleichzutun. Das sind jene, die "den Menschen nützen und auf der Erde wohnen",
und dies ist der Bereich der wahren Bekanntmachung des Islam..."[23] Ein solches
lebendiges Beispiel der Dawa zeigt der folgende Bericht, den Ibn Kathir in seinem
Geschichtswerk "Al-bidaya wan-nihaha" (Der Anfang und das Ende) überliefert[24]: "...Der
Kalif Ali (Allahs Wohlgefallen sei auf ihm) verlor einmal seine Rüstung, welche er bei
einem Christen wiederfand. Daraufhin brachten sie die Angelegenheit vor den Richter
Schuraih. Ali sagte: "Die Rüstung ist meine, ich habe sie weder verkauft noch
verschenkt." Daraufhin befragte Schuraih den Christen nach dem, was der Kalif gesagt
hatte. Da sagte der Christ: "Die Rüstung ist meine. Der Befehlshaber der Muminun (d.h. der Kalif) ist jedoch für
mich kein Lügner." Schuraih wandte
sich daraufhin zu Ali und fragte ihn: "Hast du einen Beweis für deine
Behauptung?", woraufhin Ali lachte und sagte: "Schuraih hat richtig gerichtet.
Ich habe keinen Beweis." Daraufhin sprach der Richter dem Christen die Rüstung zu,
weil sie sich in seinen Händen befand und Ali keinen Beweis erbracht hatte, daß die
Rüstung dem Christen trotzdem nicht gehörte. Da nahm der Christ die Rüstung und ging
weg. Er ging nur einige Schritte, kam dann zurück und sagte: "Ich bezeuge, daß dies
Gesetze sind, nach denen Propheten richten. Der Kalif bringt mich zu dem von ihm
eingesetzten Richter, der dann mir das Recht zuspricht gegen den Kalifen! Ich bezeuge,
daß es keinen Gott gibt außer Allah und daß Muhammad der Gesandte Allahs ist. Die
Rüstung ist deine Rüstung, o Kalif...ich bin dem Heer gefolgt, als du von Siffin
weggingst. Da ist die Rüstung von deinem Kamel ... gefallen." Daraufhin sagte
Ali (Allahs Wohlgefallen sei auf ihm):
"Da du nun Muslim geworden bist, soll die Rüstung dir gehören!"..."
4. Wie Menschen, die gewillt sind, den Islam anzunehmen, bei diesem Schritt zu unterstützen sind und wie mit neuen Muslimen umgegangen werden sollteNeue Muslime werden oft von ihrem
früheren sozialen Umfeld abgelehnt. Ein Gespräch, wie das folgende, welches sich
zwischen der Mutter und der Tante einer neuen deutschen Muslima ereignet hat, ist typisch.
Dieses Gespräch lief sinngemäß folgendermaßen ab: Die Tante sagte ihrer Schwester,
daß ihre Tochter Drogen nimmt, worauf diese sagte: "Meine Tochter ist noch
schlimmer. Sie ist zum Islam übergetreten!" Daher ist es Aufgabe der muslimischen
Gemeinschaft, den neuen Muslimen ein neues Zuhause zu geben und sie warmherzig
aufzunehmen, damit ihnen diese Prüfung etwas erleichtert wird und somit jemandem, der den
Islam annehmen will, die Angst zu nehmen, dann gesellschaftlich isoliert zu sein. Es ist
wichtig, privat einen engen freundschaftlichen Kontakt mit den neuen Muslimen aufzubauen.
Dabei ist eines wichtig - was die Erfahrung klar bestätigt hat: Man muß manchmal viel
Geduld haben bei solchen Beziehungen, da viele neue Muslime ja keineswegs gleich am Anfang
einen vorbildlichen islamischen Charakter besitzen. Wie denn auch, wo sie doch ihr
bisheriges Leben in einer Gesellschaft gelebt haben, die zwar Werte wie Pünktlichkeit und
Ordnung - durchaus islamische Werte - kennt, in der aber darüber hinaus kaum Werte wie
Gastfreundschaft, liebevoller Umgang zwischen den Menschen usw. verbreitet sind. Man muß
ihnen dabei helfen, ihr Wissen über ihre neue Religion stetig zu erweitern, und ihnen
auch dabei helfen, den Islam immer mehr zu praktizieren. Dabei sollte man jedoch Schritt
für Schritt vorgehen. Es ist z.B. nicht klug, eine neue Muslima oft daran zu erinnern, daß eine
muslimische Frau Kopftuch tragen muß, wenn sie noch nicht einmal das fünfmalige
Pflichtgebet verrichtet. Im
folgenden wird jeder der erwähnten Aspekte näher betrachtet: 4.1 Die Aufnahme der neuen Muslime in die islamische Gemeinschaft und der Aufbau einer engen persönlichen Beziehung zu ihnen Wenn ein Mensch Muslim wird und auch
dazu steht, trennt er sich meist automatisch mehr oder weniger von seinem bisherigen
sozialen Umfeld. Diese Trennung muß nicht unbedingt gleich örtlich sein, sie ist
vielmehr geistiger Art. Dabei kommt es entweder vor, daß das bisherige soziale Umfeld
einen mehr oder weniger ausstößt. Sollte dies nicht der Fall sein, dann sucht der neue
Muslim selbst Distanz vor unislamischen Sitten seines bisherigen Umfeldes. Manchmal kommt
es vor, daß neue Muslime nicht stark genug sind, sich von den bisher gewohnten
unislamischen Dingen zu trennen bzw. von einem Umfeld, welches den neuen Muslim ständig
dazu bringt, unislamische Dinge zu tun. Dann sollten die anderen Muslime ihm dabei helfen
und ihm einen islamischen Ersatz bieten, denn der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm)
sagte: "Ein
Mensch hat den Din[25] seines besten Freundes. So soll jeder von euch darauf
achtgeben, wen er sich als besten Freund nimmt.[26] Yusuf al-Qaradawi sagt in
[Qaradawi92]: ...Es muß für die neuen Muslime unbedingt ein islamisches Umfeld
errichtet werden, das ihnen gestattet, ein richtiges islamisches Leben zu führen..." Vor einiger Zeit trug sich folgende
Begebenheit in einem der islamischen Zentren hier in Deutschland zu: Im Islamischen
Zentrum sprach eine Frau die Schahada[27],
und man feierte ihren Übertritt zum Islam. Als schließlich die meisten gegangen waren,
fragte einer der Muslime, ob denn die neue Schwester nicht nun auch nach Hause gehen
wolle. Da entgegnete sie sinngemäß: "Ihr seid jetzt meine Familie."
Schließlich kam sie zu einer muslimischen Familie nach Hause, blieb dort eine Zeit lang
und ging dann zu einer anderen muslimischen Familie. Nach einigen Wochen, nachdem sie
etwas Quran und einiges über den Islam gelernt hatte und sich stark genug fühlte, auf
eventuelle Fragen von Nichtmuslimen antworten zu können, ging sie wieder zu ihrer eigenen
Familie nach Hause. Wie wichtig die
islamische Gemeinschaft für jeden Muslim ist und also auch die Integration von neuen
Muslimen in diese Gemeinschaft, kann man aus der folgenden Aussage des Gesandten Allahs
(Allahs Segen und Heil auf ihm) ersehen: "Wer von
euch einen Platz in der Mitte des Paradieses haben will, der soll sich an die Gemeinschaft
halten. Denn der Satan ist mit dem Einzelnen und er ist von zweien schon weiter weg."[28] Das
bedeutet, daß derjenige, der die muslimische Gemeinschaft verläßt, sehr leicht dem
Satan ausgeliefert ist. Leider passiert es öfters, daß
Muslime eifrig andere Menschen zum Islam einladen, bis sie schließlich die Schahada
sprechen. Danach werden diese neuen Muslime aber weitgehends alleine gelassen und
entwickeln sich kaum in ihrem neuen Din,
sondern fallen eher wieder zurück, nachdem die erste Welle des Enthusiamus abgeklungen
ist, weil sie niemanden finden, der sie seelisch stützt.
4.2 Liebevoller, barmherziger, geduldiger und respektvoller Umgang mit den neuen Muslimen Im Quran steht: "Und durch Barmherzigkeit von Allah warst du (o
Prophet) mild zu ihnen. Wärest du aber barsch und harten Herzens gewesen, dann wären sie
bestimmt von dir weggelaufen..."[3:159] Sayyid Qutb dazu: "Dies ist eine
Barmherzigkeit, die sowohl ihn (d.h. den Propheten) wie auch sie erfaßte. Diese
Barmherzigkeit ließ den Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) barmherzig und mild zu
ihnen sein. Wäre er aber hart und barsch gewesen, so würden sich nicht die Herzen um ihn
vereinigen...Die Menschen brauchen eine Atmosphäre der Barmherzigkeit, sie brauchen es,
daß man sich auf vorzügliche Art und Weise um sie kümmert, sie brauchen ein gütiges
Lächeln. Sie brauchen es, daß sie liebevoll behandelt werden und daß man geduldig ihre
Unwissenheit, ihre Schwächen und Fehler erträgt...sie brauchen jemanden mit einem
großen Herz, welches ihnen etwas gibt und nichts von ihnen verlangt, welches sich ihrer
Sorgen annimmt und nichts von seinen eigenen Sorgen auf sie ablädt. Sie brauchen einen
Menschen, bei dem sie jederzeit Fürsorge, Mitgefühl und Liebe finden, und der sie immer
so annimmt, wie sie sind...So jemand war der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf
ihm), und so war sein Zusammenleben mit den anderen Menschen. Er wurde nie zornig, außer
um Allahs willen. Niemals wurde er ungeduldig aufgrund ihrer menschlichen Schwächen.
Niemals behielt er etwas für sich von den irdischen Gütern, ohne bereit zu sein
abzugeben. Vielmehr gab er ihnen freigiebig alles, was er besaß. Seine Geduld, seine
Güte, sein Mitgefühl und seine edle Liebe umschloß sie...Niemand hatte mit dem
Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm) Umgang, ohne daß sein Herz sich mit Liebe ihm
gegenüber füllte..."[29] Az-Zuhaili sagt in seinem
Qurankommentar [Az-Zuhaili] zu diesem Vers: "Allah gab dem Propheten (Allahs Segen
und Heil auf ihm) einen solchen Charakter, damit die Muminun ein Beispiel haben, dem sie
nacheifern sollen."[30] Abu Huraira berichtete in einer
Überlieferung von Buchari: "Ein Wüstenaraber stand auf und urinierte in der
Moschee. Als die Leute nach ihm griffen, sagte der Phophet (Allahs Segen und Heil auf
ihm): "Laßt
ihn und gießt einen Eimer Wasser - oder etwas mehr - auf seinen Urin; denn eure Aufgabe
besteht darin, es den Menschen leichter zu machen, nicht es ihnen zu erschweren."
" Ebenfalls berichtet Abu Huraira (Allah
möge mit ihm zufrieden sein) in einer Überlieferung von Al-Bazar: "Einmal
kam ein Wüstenaraber zum Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm), um von ihm
finanzielle Hilfe[31] zu erbitten.
Da gab der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm) ihm etwas und sagte: "Ich
habe dir Güte erwiesen." Darauf antwortete der Wüstenaraber: "Nein, und du
hast mir auch keinen Gefallen getan." Da wurden einige Muslime, die dabei waren,
zornig und wollten aufstehen und ihn packen. Da machte der Prophet (Allahs Segen und Heil
auf ihm) ihnen eine Andeutung, daß sie von ihm ablassen sollen. Der Gesandte Allahs
(Allahs Segen und Heil auf ihm) stand auf und ging zu seinem Haus. Als er sein Haus
erreichte, bat er den Wüstenaraber zu sich ins Haus und sagte: "Du bist zu uns
gekommen und hast um etwas gebeten. Wir haben dir daraufhin etwas gegeben, worauf du das
nämliche gesagt hast." Dann gab ihm der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) noch
etwas und sagte: "Ich habe dir Güte erwiesen." Da sagte der Wüstenaraber:
"Ja, möge Allah dich und deine Familie belohnen!" Der Prophet (Allahs Segen und
Heil auf ihm) sagte: "Du kamst zu uns, batest uns um etwas. Wir gaben dir daraufhin
etwas, worauf du das nämliche gesagt hast. Aufgrund dieser Worte hegen meine Gefährten
etwas gegen dich in ihren Herzen. Sage zu ihnen deshalb das, was du mir eben gesagt hast,
wenn du zu ihnen kommst, damit das, was sie gegen dich in ihren Herzen hegen,
verschwindet." Da sagte der Wüstenaraber: "Ja." Als der Wüstenaraber nun
zu den Prophetengefährten kam, sagte der Gesandte Allahs (Allahs Segen und Heil auf ihm):
"Euer Gefährte hier kam zu uns, bat uns um etwas, worauf wir ihm etwas gaben.
Daraufhin sagte er die nämlichen Worte. Daraufhin gaben wir ihm noch mehr, worauf er sich
zufrieden zeigte. War es nicht so, o du Wüstenaraber?" Der Wüstenaraber sagte:
"Ja, so war es. So möge Allah dich und deine Familie belohnen!" Daraufhin sagte
der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm): "Das Gleichnis von mir und diesem
Wüstenaraber ist wie das eines Mannes, der eine Kamelstute besaß, die ihm durchging und
von ihm weglief, worauf die Leute ihr folgten. Dardurch lief die Kamelstute jedoch nur
noch mehr weg. Da sagte der Besitzer der Kamelstute: "Laßt mich alleine mit meiner
Kamelstute, denn ich bin gütiger zu ihr und kenne sie besser." Da wandte er sich zu
ihr, nahm einige pflanzliche Reste vom Boden auf und rief sie zu sich, bis sie zu ihm kam
und er sie bestieg...Wahrlich, hätte ich euch zu dem Zeitpunkt walten lassen, als der
Wüstenaraber seine beleidigenden Worte mir gegenüber sagte, (und ihr hättet ihn
getötet)[32],
so wäre er ins Feuer gekommen." Eins sollte jedoch noch in diesem
Abschnitt erwähnt werden. Der Islam erzieht den Menschen zu einem selbstständigen und
emanzipierten Menschen. Der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) erzog seine Gefährten
zu Menschen, die später in der Lage waren, die Menschheit zu führen. So sagt Allah am
Ende des oben erwähnten Verses: ...und
ziehe sie zur Beratung heran.[3:159]. Einmal ordnete der Prophet (Allahs Segen
und Heil auf ihm) eine Gefechtsanordnung an. Da sagte einer seiner Gefährten zum
Propheten: Machst du diese Anordnung aufgrund einer Offenbarung?, worauf der
Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) dies beneinte und sagte, daß dies nur seine
eigene Meinung als Mensch sei. Da sagte der betreffende Gefährte, daß er es so und so
besser findet, worauf der Prophet dementsprechend handelte. Ein anderes Beispiel für die
emanzipierte Denkweise der Gefährten war der Rat, den die Frau des Propheten, Umm Salama,
dem Propheten nach dem Vertrag von Hudaibiyya gab, als die Gefährten zögerten, seine
Anweisung, das islamische Ritual der Haarscherung bei der Pilgerfahrt durchzuführen. Der
Prophet war aufgrund dieses Verhaltens seiner Gefährten sehr böse, da er ja diese
Anweisung in seiner Eigenschaft als Prophet gab. Seine Frau sagte ihm darauf, daß er doch
selbst damit beginnen sollte, sich die Haare zu scheeren. Er tat dies daraufhin, worauf
die Gefährten ihm folgten. Die Beziehung zwischen erwachsenen
Muslimen sollte also immer eine brüderliche Beziehung sein, und niemals eine sog.
Meister-Schüler-Beziehung, in der der Schüler nicht lernt,
selbstständig zu denken. 4.3 Den neuen Muslimen dabei helfen, schrittweise den Islam in ihrem eigenen Leben umzusetzenBuchari berichtet, daß die Frau des
Propheten (Allahs Segen und Heil auf ihm), Aischa (Allah möge mit ihm zufrieden sein),
sagte: Am Anfang wurden solche Suren vom Quran herabgesandt, welche das Paradies und
das Feuer erwähnten. Als dann schließlich die Menschen im Islam gefestigt waren, wurde
das Halal und Haram (d.h. was erlaubt und was verboten ist) herabgesandt. Wäre als erstes
herabgesandt worden: Trinkt kein Wein und Begeht keine Unzucht,
dann hätten die Menschen gesagt: Wir werden niemals damit aufhören, Wein zu
trinken und Unzucht zu treiben . Umar ibn Abdulaziz (Allah möge mit
ihm zufrieden sein), der als fünfter der rechtschaffenen Kalifen angesehen wird, wollte
nach seinem Amtsantritt das Kalifat wieder so führen, wie es die vier rechtschaffenen
Kalifen nach dem Propheten geführt haben. Zuvor wollte er jedoch eine Basis dafür
schaffen, um die Fäden fest in der Hand halten. Sein energischer, gottesfürchtiger Sohn
Abdulmalik jedoch kritisierte ihn, weil er sein Vorhaben nur langsam in die Tat umsetzte.
Sein Vater jedoch, der gleichzeitig ein großer Rechtsgelehrter war, entgegnete ihm:
"Hab es nicht so eilig, mein Sohn. Allah hat zuerst zweimal den Alkohol im Quran als
etwas Übles kritisiert. Erst beim dritten Mal erließ er das Verbot, Alkohol zu trinken.
Ich fürchte, daß wenn ich die Leute auf einmal vollständig mit dem richtigen Weg des
Islam konfrontiere, daß sie ihn ganz zurückweisen und daß ich so zu einer Verführung
für die Leute werde."[33]
Erläuterungen zur Sure Ya Sin von Muhammad Ali As-Sabuni (aus Safwat at-Tafasir). Eine Zusammenstellung von Aussagen klassischer Qurankommentatoren zu Versen der Sure Ya Sin. Mit einer Einführung von Samir Mourad (Die Zeichen Allahs, der Jüngste Tag). ISBN 3-930767-04-X; CORDOBA-Verlag Karlsruhe (Stefanienstr. 21, 76133 Karlsruhe, Tel. 0721/22307, Fax. 0721/22304), 1.Auflage, 1420/1999 Dies ist die Wahrheit - Eine Beweisführung für die Wahrheit des Islam anhand moderner naturwissenschaftlicher Entdeckungen (Scheich Abdulmajid Azzindani spricht mit bekannten Naturwissenschaftlern; VHS, 2 Kassetten), Islamisches Zentrum Karlsruhe (Neisserstr.10, 76139 Karlsruhe, Tel./Fax. 0721/678779), 3.Auflage, 2000 Vertrieb: DMK e.V., Stefanienstr. 21, 76133 Karlsruhe, Tel. 0721/22307 Fax. 0721/22304 [Az-Zuhaili] (in arab. Sprache) Prof. Dr. Wahbat Az-Zuhaili (Direktor der Abteilung für islamisches Recht und seine Rechtsschulen an der Universität Damaskus); Al-Tafsir al-Munir fi al-Aqida wa al-Scharia wa al-Manhadsch (Qurankommentar, welcher die Aspekte der Iman-Inhalte (Aqida), des islamischen Rechtes und die Herangehensweise (Manhadsch) beleuchtet); 32 Bände, Dar al Fikr, Damaskus - Dar al Fikr al-Mu'asir, Beirut [Bavaria] (in deutscher Sprache) Die Bedeutung des Korans, (Übersetzung des Korans ins deutsche mit Ausschnitten aus Kommentaren zu den einzelnen Koranversen von verschiedenen Korankommentatoren), 5 Bände, SKD Bavaria Verlag & Handel GmbH, ISBN 3-926575-40-9, 1997 Bavaria-Verlag: Tel. (089)333567/392080/392080/392088/392089, Fax. (089)3144011 [Denffer82] (in deutscher Sprache) Ahmad v. Denffer; "Briefe an meine Brüder - Auf dem Weg zur Muslimgemeinschaft", Verlag: Haus des Islam, ISBN 3-88933-007-X, Aachen, 1982 [Ghadban] (in arabischer Sprache) Munir Ghadban; "Al-minhadsch al-haraki lissira an-nabawiyya" ("Die Biographie des Propheten betrachtet aus dem Blickwinkel, wie schrittweise die muslimische Gemeinschaft aufgebaut wurde und die Einladung zum Islam verbreitet wurde"); Verlag: Maktabat al-manar, Jordanien - az-Zarka' [Maududi95] (ins deutsche übersetzt) Sayyid Abul Ala Maududi; "Als Muslim leben", Cordoba-Verlag, Karlsruhe, 1995, ISBN 3-930767-02-3 [Maulawi87] (ins deutsche übersetzt, momentan
jedoch nicht in Buchform veröffentlicht, Übersetzung liegt im Internet auf einer der
Internetseiten des Muslimischen Studentenvereins Karlsruhe (MSVK). Hauptseite des MSVK: http://www.uni-karlsruhe.de/~msv in schriftlicher Form ist die
Übersetzung im Deutschsprachigen Muslimkreis Karlsruhe, Tel. 0721/22307, Fax. 0721/22304,
erhältlich.) Scheich Feisal Maulawi (Religiöses Oberhaupt der Vereinigung der Islamischen Organisationen in Europa; ehemals Berater im obersten Schariagericht der Sunniten in Beirut/Libanon), Die Prinzipien der Scharia, auf denen die Beziehungen zwischen Muslimen und Nichtmuslimen gegründet sind, Verlag: dar ar-raschad al-islamiyya, 1987
Samir Mourad, Einführung in das Verhältnis zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, Verlag: Muslimischer Studentenverein Karlsruhe e.V., 1999, ISBN 3-00-004867-7 [MuhQutb] (ins deutsche übersetzt) Muhammad Qutub; "Einwände gegen den Islam" (deutsche Übersetzung der 11. arabischsprachigen Auflage); SKD Bavaria-Verlag; München; 1994; ISBN 3-926575-25-5 [MuhQutb2] (in arab. Sprache) Muhammad Qutub; Dirasat fin-nafs al-insaniyya (Studien über die menschliche Psyche), 10.Auflage, Verlag: Dar asch-Schuruq, Kairo, 1993 [Qaradawi92] (in arab. Sprache, teilweise ins englische übersetzt im Internet) Dr. Yusuf al-Qaradawi; "Die Prioritäten der islamischen Bewegung in der kommenden Periode", Maktabat Wahba, Kairo, 1412 n.H. (1992 n.Chr.) [SayyidQutb] (ins deutsche übersetzt)
Sayyid Qutub; "Dieser Glaube der Islam"; Verlag: International Islamic Federation of Student Organisations (I.I.F.S.O.), P.O. Box 8631, Salmiah - Kuwait, 1992 [SaidHawwa1] (in arab. Sprache) Said Hawwa; "Allah dschalla dschalaluhu" (Allah der Erhabene), aus der Reihe: "Zielgerichtete Untersuchungen über: 1. Allah, 2. der Gesandte, 3. der Islam"; 3. Auflage; Verlag: darul-kutub al-'ilmiyya; Beirut, Libanon; 1981 [Zaidan] (in deutscher Sprache) Amir M.A. Zaidan, Al-Aqida - Einführung in die zu verinnerlichenden Inhalte des Islam, Muslim-Studenten-Vereinigung in Deutschland e.V., Marburg, 1997, ISBN 3 932399-16-1
[1] Im Arabischen wird die Die Einladung zum Islam mit dem Wort Dawa bezeichnet. Dawa ist ein umfassendes Wort, welches sowohl die Einladung der Nichtmuslime zum Islam bedeuten kann wie auch die Einladung der nichtpraktizierenden Muslime, sich an den Islam zu halten. Sprachlich gesehen heißt Dawa allgemein Einladung. [2]
Siehe z.B. [Mourad], S.32f. und [Maulawi87]. [3]
Definition von Iman
/ Mumin
(aus [Mourad]) Das
Wort Iman wird in der Regel in der
Literatur als Glaube übersetzt. Diese Übersetzung ist nicht ganz korrekt,
wie wir sehen werden. a.
Iman in Bezug auf Allah Die
Verinnerlichung der bewußten Unterwerfung, Hingabe und Unterordnung Allah gegenüber und
die widerspruchslose Akzeptanz Seiner Gebote und Vorschriften in aufrichtiger Ergebenheit. b.
Iman im islamischen Kontext Allgemeine
Bedeutung: Iman ist die sichere, keinen Widerspruch duldende
Verinnerlichung der gesamten Inhalte und der Substanz dessen, ·
was
der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Heil auf ihm) als abschließende Offenbarung
definitiv für alle Muslime verkündet hat und ·
was
per definition notwendiger Bestandteil des islamischen Din (das Wort Din wird in einer späteren Fußnote erläutert)
ist; wie
z.B. der Iman an Allah, an Seine Engel, an
Seine geoffenbarten Schriften, an den Jüngsten Tag, an Seine Gesandten, an die Pflicht
des rituellen Gebets, des Fastens im Monat Ramadan, usw. Resümee In
verschiedenen Standardlexika wird Glaube definiert als : ·
innere
Sicherheit, die keines Beweises bedarf; primär (gefühlsmäßiges) Vertrauen, feste
Zuversicht ·
ohne
Überprüfung, meist gefühlsmäßig ohne Beweise für wahr gehaltene Vermutung ·
Gefühl,
unbeweisbare Herzensüberzeugung ·
usw.
Aus
diesen Definitionen ergibt sich, daß man den arabischen Begriff Iman auch nicht annähernd mit dem deutschen
Wort Glaube wiedergeben kann, weil einfach sein Bedeutungsinhalt
Beweisführung und bewußte Verinnerlichung (d.h. die wesentlichen Inhalte von Iman) im deutschen Sprachgebrauch explizit
ausgeschlossen werden. In
[Zaidan] heißt es: für den Fall, daß eine Differenzierung bei der Übersetzung
nicht möglich ist und ein übergreifender Sammelbegriff verwendet werden soll, empfehle
ich als mögliche Übersetzung für die elementare Bedeutung von Iman, den
Ausdruck die
mit Wissen verbundene bewußte Verinnerlichung ... Personen,
die Iman praktizieren, heißen dementsprechend: mask.: sg. Mumin, pl. Muminun fem.: sg. Mumina,
pl. Muminat [4] Definition von Kufr / Kafir (aus [Mourad]) Kufr wird gewöhnlich mit
Unglaube übersetzt. Wir werden sehen, daß dies nicht ganz korrekt ist. a. Kufr in Bezug auf Allah Kufr hat hier fünf verschiedene
Erscheinungsformen: ·
Kufr des kompletten Verleugnens: Diese
Art des Kufr äußert sich in absichtlichem
äußerlichen und innerlichen Verleugnen der Existenz Allahs, d.h. in verbalem Abstreiten
bzw. Negieren Allahs und Seines Daseins. Diese Form des Kufr ist ein Synonym für Atheismus. ·
Kufr der
Heuchelei: Diese
Art des Kufr äußert sich als rein formale,
d.h. nur verbale äußerliche Anerkennung des Daseins von Allah mit gleichzeitigem
innerlichem Leugnen. ·
Kufr der Ignoranz: Diese
Art des Kufr äußert sich in absichtlich
vorgetäuschtem äußerlichen Leugnen des Daseins von Allah (d.h. verbales
Abstreiten/Negieren) trotz echter innerer Überzeugung. ·
Kufr des Trotzes: Diese
Art des Kufr äußert sich als formal korrekte
äußerliche und innerliche Anerkennung der Existenz Allahs, ohne jedoch die notwendigen
Konsequenzen daraus zu ziehen und Allah zu dienen, durch Verherrlichung und Anbetung,
durch Unterwerfung, Bindung und Hingabe. Dies
geschieht entweder aus Starrsinn oder aus Überheblichkeit. ·
Kufr des Polytheismus: Diese
Art des Kufr äußert sich in echter (d.h. von
tiefer innerer Überzeugung geprägte) äußerlicher und innerlicher Anerkennung des
Daseins von Allah in Kombination mit einer komplett und/oder partiell inkorrekten Praxis
der daraus folgenden notwendigen Handlungsweisen wie z.B. Verherrlichung und Anbetung
Allahs auf eigenmächtig festgelegte und unzulässige Art und Weise, d.h. durch Vollziehen
der gottesdienstlichen Handlungen unter Zuhilfenahme eines (Ver-)Mittlers oder durch
verbale Benennung bzw. Vorstellung und Anerkennung zusätzlicher göttlicher Mächte neben
Allah oder durch unerlaubte Interpretation von Tauhid
(d.h. des Monotheismus im Sinne des Islam). b. Kufr im islamischen Kontext allgemeine
Bedeutung: ·
Jede
Religion, Glaubensgemeinschaft, Weltanschauung oder Gruppierung außerhalb des Islam
fällt unter die Rubrik Kufr. ·
Das
komplett bzw. partiell bewußte Leugnen bzw. Negieren eines Iman-Inhaltes und/oder eines eindeutigen Gebotes
des islamischen Din fällt unter die Rubrik
Kufr. ·
Heuchelei
im Sinne von rein formalem, d.h. nur verbalem äußerlichem Bekenntnis zum Islam
(ohne echte innere Überzeugung) fällt unter die Rubrik Kufr. Diese
Form gilt als die verabscheuungswürdigste Art
des Kufr. ·
Jeder
Verstoß gegen die Prinzipien von Tauhid (d.h.
des islamischen Verständnisses des Monotheismus) fällt unter die Rubrik Kufr: .... Personen,
die Kufr praktizieren, heißen dementsprechend: mask.: sg. Kafir, pl. Kafirun fem.: sg. Kafira,
pl. Kafirat Resümee Bei
der Übersetzung des Wortes Kafir
müssen zwei Ebenen berücksichtigt werden: ·
Die
sprachliche Ebene: Auf
sprachlicher Ebene hat Kafir unterschiedliche
Bedeutungen: Ackerbauer, undankbar sein, zudecken, verhüllen, Lossagung, Ignoranz, usw. ·
Die
religiöse Ebene: Auf
religiöser Ebene steht Kafir/Kafira bzw. Kafirun/Kafirat
als Sammelbegriff für das Gegenteil von Muslim/Muslima bzw.
Muslime/Musliminnen. In
[Zaidan] heißt es: Deshalb empfehle ich für den Fall, daß eine Differenzierung
bei der Übersetzung nicht möglich ist und ein übergreifender Sammelbegriff verwendet
werden soll, als mögliche Übersetzung für die elementare Bedeutung von Kafir/Kafira, den Ausdruck der/die
Nicht-Gottergebene ... Wichtig
ist zu erkennen, daß Kafir als
Sammelbegriff für die unterschiedlichen Erscheinungsformen einer bestimmten
Geisteshaltung der verschiedensten Personengruppen verwendet wird. Als
Kafir werden beispielsweise bezeichnet: ·
Atheisten ·
Polytheisten
·
sogenannte
Muslime, die einen Pflichtteil des islamischen Din aberkennen ·
Juden
oder Christen, welche die Prophetenschaft Muhammads (Allahs Segen und heil auf ihm) und
den Quran als die Offenbarung Allahs ignorieren bzw. nicht anerkennen Oft
kann man das Wort Kafir/Kafira auch einfach als
Nichtmuslim/Nichtmuslima übersetzen. [5]
Definition von Schirk / Muschrik (aus
[Mourad]) Unter
Schirk versteht man Polytheismus im eigentlichen, wörtlichen und im
übertragenen Sinne. Personen,
die Schirk
praktizieren, heißen dementsprechend: mask.:
sg. Muschrik,
pl. Muschrikun fem.:
sg. Muschrika,
pl. Muschrikat Die
ausführliche Definition kann der Leser selbst in [Zaidan] nachlesen. [6]
Ein Dai ist jemand, der Dawa macht, also zum Islam einlädt. Daß hier immer die
männliche Form gebraucht wird, heißt in keinster Weise, daß die Dawa nur von
muslimischen Männern betrieben werden soll. Die erste Frau des Propheten (Allahs Segen
und Heil auf ihm), Khadidscha (Allah möge mit ihr zufrieden sein) hatte in den ersten
Jahren des Islam einen großen Anteil an der Dawa. Sie stärkte den Propheten seelisch und
stellte ihm ihr Vermögen zur Verfügung. Ebenso war der erste Mensch, der standhaft den
Islam vertrat und dafür zu Tode gefoltert wurde, eine Frau - nämlich Sumaiyya (Allah
möge mit ihr zufrieden sein). Allein dadurch, daß die Frau als Mutter ihre Kinder zu guten, vorbildlichen Muslimen erzieht, trägt sie schon einen sehr großen Anteil zur Dawa bei. [7]
Aus [Mourad], S.35f. [8]
Dies berichtete Muslim. [9]
Bedürftigenabgabe; 2. Säule des Islam [10]Sayyid
Qutb; "Fi dhilal al-Quran" (Im Schatten des Quran) [11]Prophetengefährte
und später erster der vier rechtschaffenen Kalifen [12]Der
Inhalt dieser Betrachtung ist zum großen Teil aus [Ghadban] entnommen. [13]aus:
Ibn Hischam; "As-Sira an-Nabawiyya" (Die Prophetenbiographie) [14]Stamm
in Mekka, aus dem auch der Prophet (Friede sei mit ihm) abstammte [15]
Uthman Ibn Affan, Abdurrahman Ibn Auf, Talha Ibn Ubaidullah, Saad Ibn Abu Wakkas und
Zubair Ibn Al Auwam folgten Abu Bakrs Einladung zum Islam. Sie alle gehörten zu jenen
zehn Prophetengefährten, denen der Prophet (Allahs Segen und Heil auf ihm) angekündigt
hatte, daß sie ins Paradies kommen werden. [16]
Siehe [Ghadban] [17]
Siehe [Ghadban] [18]
siehe [Ghadban] [19]
Es ist jedoch sehr wichtig, auch eine islamische Perspektive der westlich geprägten
Geisteswissenschaften kennenzulernen. In
[MuhQutb2] z.B. schrieb Muhammad Qutb in einer Abhandlung über die westliche Psychologie
bezüglich Sigmund Freud folgendes hier in zusammengefasster Form wiedergegeben: ...Sigmund
Freud gab ein verfälschtes, verzerrtes Bild von der menschlichen Psyche wieder, welches
den Menschen im wesentlichen als ein Wesen betrachtete, welches von Trieben gesteuert ist.
Er beließ es jedoch nicht dabei, sondern gab diesen Trieben noch einen sexuellen
Anstrich. Seiner Meinung nach ißt, trinkt und kämpft der Mensch mit sexueller Lust.
Gemäß Freud trinkt der Säugling die Muttermilch mit einer sexuellen Lust, das Kind
uriniert und macht Stuhlgang mit sexueller Lust usw. All diese Aussagen der Freudschen
Theorie sind Behauptungen, für die keinerlei Beweis erbracht wird... Hierzu
ist anzumerken, daß seit über 2 Jahrzehnten von den meisten Psychologen und Therapeuten
die Freudsche Theorie als lächerlich empfunden wird und auch von den meisten
Psychoanalytikern als unzureichend empfunden wird. Z.B. durch Romane, Medien und
Massenmedien werden diese Anschauungen jedoch nach wie vor verbreitet. Im
Zusammenhang mit einigen westlichen Theorien der an sich neutralen Naturwissenschaften wie
z.B. der Evolutionstheorie, für die es keinen wissenschaftlichen Beweis gibt, sagt Said
Hawwa in [SaidHawwa1]: "...Der Muslim ist also wissenschaftlich in seinem Denken und
in seiner Ausrichtung; und sein Ziel ist es, zur wissenschaftlichen Tatsache bzw.
wissenschaftlich gesicherten Wahrheit zu gelangen. Dies bedeutet aber nicht, daß er
Vermutungen, bloße Annahmen oder Theorien als wissenschaftliche Tatsachen akzeptiert. Der
Muslim muß stets auf festem Boden in der Welt des Denkens stehen. Und so wie Allah uns
verboten hat, daß wir die Wahrheit zurückweisen und uns ihr nicht unterordnen, so
mißfällt es Ihm ebenso, daß wir etwas ohne Beweis akzeptieren, oder etwa, daß wir eine
Annahme oder Theorie als Tatsache betrachten und sie als unantastbar annehmen: "Und
folge nicht dem, was du nicht weißt. Wahrlich, das Ohr und das Auge und das Herz - sie
alle sollen zur Rechenschaft gezogen werden."[17:36] "...sie
folgen nur der Vermutung. Jedoch kann eine bloße Vermutung nicht eine Tatsache
beweisen."[53:28] "Sprich:
Her mit eurem Beweis, wenn ihr wahrhaftig seid." [27:64] "Bringt
mir eine Schrift vor dieser oder eine Überlieferung von Wissen, wenn ihr wahrhaftig
seid."[46:4] "Sie
folgen nur einer Einbildung und dem, was sie selbst begehren. Dies, obwohl zu ihnen von
ihrem Herrn die Rechtleitung gekommen ist."[53:23] ... [20]
Dies berichtete Ibn Madscha mit guter Überlieferungskette. [21]
siehe [Ghadban] [22]
das Wort Anfänger ist hier nicht negativ gemeint. Man sollte lediglich beachten, daß die
Wissenschaft des Islam ebenso eine Wissenschaft ist wie die Physik oder die Medizin. So
kann niemand von sich behaupten, daß er sich ein eigenes Urteil über medizinische
Sachverhalte machen kann, ohne vorher mehrere Semester Medizin studiert zu haben. Ebenso
ist es mit dem Islam: Ein Nichtgelehrter kann nicht ohne weiteres aus einem Hadith oder
einem Quranvers etwas ableiten, ohne den Kommentar eines Fachmanns zu der betreffenden
Quelle gehört oder gelesen zu haben. [23]
siehe [MuhQutb], S.2f. [24]Diese
Begebenheit wird ebenfalls von Tirmidhi und Hakim überliefert. [25]
Definition von Din (aus
[Mourad]) Nach
der Wissenschaft der sinnverwandten Wörter und nach den Quranexegeten wird
Din im Quran als Synonym für 11 verschiedene Begriffe verwendet. Din
als Synonym für: n Islam n Tauhid
(Monotheismus im islamischen Sinne) n die
Abrechnung am Jüngsten Tag n die
Vergeltung n das
Gesetz n der
Gehorsam / die Loyalität n die
Gewohnheit /die Sitte n die
Gemeinschaft /das Volk n die
nach der Scharia (Gottes Gesetz) unveränderbar festgelegten Strafen für bestimmte
Verbrechen n die
Anzahl n den
Quran Resümee: Zum
richtigen Verständnis der quranischen Texte ist eine Differenzierung bei der Übersetzung
unersetzlich. In
[Zaidan] steht: Für den Fall, daß eine Differenzierung in einem begrenzten Rahmen
nicht möglich ist und ein übergreifender Sammelbegriff verwendet werden soll, empfehle
ich als mögliche Übersetzung für die elementare Bedeutung von Din, den Ausdruck Lebensweise und
für ad-din-ul-islami, den Ausdruck die
islamische Lebensweise, weil
m.E. nur der Begriff Lebensweise entsprechend dem islamischen Verständnis alle Bereiche
und Ebenen der Lebensgestaltung, nämlich die ideologischen, religiösen, kulturelle,
politische, wirtschaftliche, soziale, wissenschaftliche, usw. impliziert und
umfaßt. [26]
Dies
berichtete Abu Dawud [27]
Das islamische Bekenntnis, mit dem ein Nichtmuslim zum Muslim wird: Ich bezeuge,
daß es keinen Gott außer Allah gibt, und daß Muhammad der Gesandte Allahs ist. [28]Tirmidhi;
entnommen aus: Talbis Iblis (Die Methoden des Teufels) von Ibn al-Dschauziyy [29]
aus: Sayyid Qurb; Fi dhilal al-quran (Im Schatten des Quran), Band 1, S.500
f., Dar asch-Schuruq, 21. Auflage, 1414 n.H. (1993 n. Chr.) [30]
aus [Az-Zuhaili] [31]
Ikrima sagte: Ich denke, Abu Huraira sagte: ...finanzielle Hilfe wegen eines
zu entrichtenden Blutgeldes... [32]
In dem Bericht, den Al-Bazar überliefert, kommt der Teilsatz "...und ihr hättet ihn
getötet..." nicht vor. Muhammad Al-Ghazzali erwähnt jedoch den gleichen Bericht in
"Khuluq al-Muslim" (Der Charakter des Muslim) in einer etwas anderen Fassung,
wobei bei ihm der letzte Satz lautet: "..Wahrlich, hätte ich euch zu dem Zeitpunkt
walten lassen, als der Wüstenaraber seine beleidigenden Worte mir gegenüber sagte, und
ihr hättet ihn getötet, so wäre er ins Feuer gekommen." [33]
Siehe Al-Muwafaqat von Asch-Schatibi |