Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Barmherzigen

Inhalt:

 

1. Islam und Muslim

Islam ist ein arabisches Wort und bedeutet Frieden, Unterwerfung, Hingabe und Gehorsam. Die Muslime nennen ihren Glauben Islam. Dieser Glaube ist die vorbehaltlose Annahme der Anweisungen und der Rechtleitung Allah's.

Ein Muslim ist jemand, der

Daher ist das Wort "Mohammedanertum" eine falsche Benennung des Islam. Es entspricht nicht seinem wahren Geist.

2. Beständigkeit der Botschaft

Islam ist kein neuer Glaube. Er ist dem Wesen nach dieselbe Botschaft und Rechtleitung, die Allah allen Seinen Propheten offenbarte. "Sprich: Wir glauben an Allah und was auf uns herabgesandt ward, und was herabgesandt ward auf Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und (seine Kinder) die Stämme, und was gegeben ward Moses und Jesus und den Propheten von ihrem Herrn. Wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen, und Ihm sind wir ergeben." (Der Qu'ran: 3:84)

Die Botschaft, die dem Propheten Muhammed offenbart wurde, ist der Islam in seiner umfassenden, vollständigen und endgültigen Form.

3. Die Fünf Säulen des Islam

Im Islam ist jede Handlung, die im Gehorsam Allah gegenüber und zu seinem Wohlgefallen vollbracht wird, eine "Ibadah", ein Gottesdienst. Jedoch bestimmen besondere Handlungen des Gottesdienstes, die als "die Säulen des Islam" bezeichnet werden, das Gefüge des islamischen Lebens. Es sind dies:

  1. Das Glaubensbekenntnis: "Ich bezeuge, daß es nichts gibt, was der Anbetung würdig wäre außer (dem Einen Einzigen) Gott, und daß Muhammed Sein Diener und Gesandter ist." Muhammeds Prophetentum verpflichtet die Muslime, seine vorbildliche Lebensweise in jeder Beziehung zu befolgen.
  2. Das Gebet (arabisch: As-Salah) ist fünfmal täglich, als eine Pflicht Allah gegenüber, vorgeschrieben. Die fünf täglichen Gebete erinnern den Menschen an seinen Bund mit Allah, beleben und stärken seinen Glauben an Ihn stets auf neue. Sie reinigen sein Herz und helfen ihm, der Versuchung zur Sündhaftigkeit auszuweichen und allem Unguten und Unreinen aus dem Weg zu gehen.
  3. Zakah ist das jährliche Entrichten eines bestimmten Prozentsatzes vom Nettovermögen (z.B. 2,5 % des Barvermögens, das einen bestimmten Betrag überschreitet und ein Jahr überdauert hat) zur Läuterung der eigenen Seele und zur Reinigung des Eigentums. Zakah wird an einen bestimmten Personenkreis der Gesellschaft, wie Arme, Bedürftige ... usw. entrichtet.
  4. Das Fasten während des Monats Ramadan, des neunten Monats des islamischen Mondkalenders. Es bedeutet Enthaltsamkeit von Essen, Trinken und Geschlechtsverkehr mit dem Ehepartner, täglich von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Dabei werden Verlangen und Begierde unterdrückt. Das Fasten lehrt Aufrichtigkeit und Frömmigkeit, sowie Mitgefühl mit den Armen und Liebe. Es entwickelt ein gesundes soziales Gewissen, Geduld, Selbstlosigkeit und Selbstdisziplin.
  5. Die Pilgerfahrt zu dem Haus, das von Abraham einst zur Anbetung Allah's erbaut wurde, der Ka'bah in Makkah. Sie ist einmal im Leben denjenigen vorgeschrieben, die die Mittel und die Möglichkeit dazu haben.

4. Die Einheit Gottes

Der Islam erlegt den Menschen den Glauben an die Einheit und Oberhoheit Allah's, des Erhabenen Schöpfers, des Lenkers und des Erhalters des Universums auf. Es gibt niemanden, der Seine Macht und Autorität mit Ihm gemeinsam hat. Er ist allgegenwärtig und allwissend. Dieser Glaube befreit den Menschen von Ängsten und Aberglauben und macht sich seine Pflichten Allah gegenüber bewußt. Der Glaube muß in die Tat umgesetzt werden, denn Glaube allein genügt nicht. Der Glaube an den Einen, Einzigen Gott führt zum Betrachten der Menschheit als eine einzige Familie, die unter der allumfassenden Allmacht Allah's des Erhabenen Schöpfers und Erhalters steht. Der Islam weist die Idee von einem auserwähltem Volk zurück und sieht im Glauben an den Einen Gott und in den guten Taten den einzigen Weg, der ins Paradies führt, somit besteht eine direkte Beziehung zwischen Mensch und Gott, ohne irgendeinen Vermittler.

5. Der Mensch als Statthalter

Der Mensch ist einzigartig unter den Geschöpfen Allah's, sowohl in seiner Gestalt als auch in seinen Fähigkeiten. Er besitzt Verstand und Klugheit, relativ Willensfreiheit und Entscheidungskraft. Er ist in der Lage, seinen eigenen Weg zu wählen. Allah zeigte ihm den rechten Pfad, und das Leben des Propheten Muhammed stellt für ihn das vollkommene Vorbild dar. Erfolg und Erlösung liegen im Befolgen dieses Vorbildes. Der Islam lehrt die Unverletzlichkeit des menschlichen, persönlichen Wesens und verleiht allen Menschen die gleichen Rechte, unabhängig von Rasse oder Geschlecht.

Das Gesetz Gottes, das im Qur'an verkündet und im Leben des Propheten Muhammed veranschaulicht wird, ist in allen Fällen das höchste. Es wird auf alle angewendet, unabhängig von ihrer Stellung in der Gesellschaft und ohne Unterschied zwischen Regierenden und Regierterten.

6.Qur'an und Hadith

Der Qur'an ist das letzte und endgültige offenbarte Wort Gottes und die Hauptquelle der islamischen Lehre und Gesetze. Der Qur'an befaßt sich mit den Fundamenten des Glaubens, der Moral, der Geschichte der Menschheit, des Gottesdienstes, des Wissens, der Weisheit, der Beziehung zwischen Gott und Mensch und allen Aspekten der menschlichen Beziehungen. Umfassende Lehren, aus denen gesunde Systeme der sozialen Gerechtigkeit, der Wirtschaft, der Politik, der Rechtswissenschaften, des Gesetzes und der internationalen Beziehungen aufgebaut werden können, bilden einen wichtigen stofflichen Inhalt des Qur'an.

Muhammed selbst konnte weder lesen noch schreiben. Dennoch wurde der Qur'an sowohl im Gedächtnis seiner Gefährten als auch in den von ihnen unter seiner Aufsicht angefertigten Niederschriften aufbewahrt. Der originale und vollständige Text des Qur'an ist in Arabisch, der Sprache, in der er offenbart wurde, für jeden zugänglich. Übersetzungen von der Qur'an- Bedeutung und von Kommentaren sind in vielen Sprachen weit verbreitet.

Der Hadith des Propheten Muhammed besteht aus seinen Worten, seiner Handlungsweise und seinem unausgesprochenen Gutheißen bestimmter Sachverhalte, wie sie von seinen Gefährten bezeugt und überliefert wurden. Er erklärt die qur'anischen Anordnungen im Detail.

7. Der Gesamtbegriff vom Gottesdienst

Der Islam lehrt keinen bloßen Ritualismus und akzeptiert einen solchen auch nicht. Er hebt vielmehr sowohl den Glauben und die Absicht als auch die Handlung hervor. Allah zu dienen, bedeutet, Ihn zu kennen und zu lieben, gemäß Seiner Rechtleitung in allen Fragen des Lebens zu handeln, gute Taten zu befehlen und das Verwerfliche zu untersagen, Nächstenliebe und Gerechtigkeit zu praktizieren, und ihm zu dienen durch den Dienst an der Menschheit.

Der Qur'an drückt diesen Gesamtbegriff vom Gottesdienst in der folgenden vollkommenen Weise aus:

"Nicht darin besteht Tugend, daß ihr euer Antlitz nach Osten oder nach Westen kehrt sondern wahrhaft gerecht ist der, welcher an Allah glaubt und an den Jüngsten Tag und an die Engel und das Buch und die Propheten und aus Liebe zu Ihm Geld ausgibt für die Angehörigen und für die Waisen und Bedürftigen und für den Wanderer und die, die um eine milde Gabe bitten, und für (Loskauf der) Gefangenen, und der das Gebet verrichtet und die Zakãt zahlt; sowie jene, die ihr Versprechen halten, wenn sie eins gegeben haben, und die in Armut und Krankheit und in Kriegszeit Standhaften; sie sind es, die sich als redlich bewährt haben, und sie sind die Gottesfürchtigen." (Der Qur'an 2:177)

8. Die islamische Lebensweise

Der Islam versorgt alle Menschen mit deutlichen Richtlinien für alle Lebenslagen. Die Anleitungen, die er gibt, sind umfassend und enthalten die sozialen, wirtschaftlichen, politischen, moralischen und geistigen Aspekte des Lebens. Der Qur'an erinnert den Menschen an den Sinn seines Lebens auf Erden, an seine Pflichten gegenüber sich selbst, seinen Verwandten, seiner Gemeinde, seinen Mitmenschen und seinem Schöpfer. Dem Menschen wurden grundlegende Anleitungen für ein zweckmäßiges Leben gegeben. Dann wurde er der Herausforderung der menschlichen Existenz ausgesetzt, auf daß er diese hohen Ideale in die Praxis umsetzen würde. Der Islam betrachtet den Menschen als eine gesunde und vollständige Einheit und nicht als eine Sammlung aus getrennten und miteinander konkurrierenden Teilen. Der geistlich-religiöse und der weltliche Teil sind keine getrennten Teile des Menschen. Sie sind vielmehr in seiner Natur als Mensch vereint.

9. Geschichtliche Perspektive

Muhammed (Allah's Segen und Sein Frieden seien auf ihm) wurde im Jahre 570 (n.Chr.) in der Stadt Makkah in Arabien geboren. Er stammte aus einer vornehmen arabischen Familie. Die erste Offenbarung empfing er im Alter von 40 Jahren. Er lud in Makkah 13 Jahre lang zum Islam ein. In dieser Zeit waren er und seine Gefährten, die den Islam annahmen, schweren Mißhandlungen und Verfolgungen ausgesetzt, so daß ihm Allah befahl, nach Madinah (einer anderen Stadt in Arabien) auszuwandern. Während der kurzen Zeitspanne von 23 Jahren wurde seine Botschaft vollendet. Er starb in Madinah im Alter von 63 Jahren und wurde dort beigesetzt. Er führte ein vollkommenes Leben und setzte ein Beispiel für alle Menschen. Seine Biographie veranschaulicht die Lehren des Qur'an und ihre Verwirklichung in der Praxis.

10. Anziehungskraft des Islam

Der Islam in seiner deutlichen und direkten Weise, die Wahrheit auszudrücken, übt eine starke Anziehungskraft auf jeden aus, der Wissen sucht. Er ist die Lösung für alle Probleme des Lebens. Er ist der Weg für ein besseres und vollkommenes Leben, in dessen Phasen Allah. Der Allmächtige Schöpfer und Barmherzige Erhalter gepriesen wird.

11. Die muslimische Bevölkerung auf einen Blick (geschätzt)

Millionen

Afrika 273.28

Asien 701.87

Europa 24.40

Nord- und Südamerika und Australien 2.44

Insgesamt 10001.99

Von 172 Ländern und Gegenden der Welt gibt es 53, die eine muslimische Bevölkerung von mehr als 50 % haben.

12. Der Islam

Die Lösung der Probleme unserer Zeit

Die Brüderlichkeit der Menschen:

Ein großes Problem, das die Menschheit in unserer Zeit beschäftigt, ist der Rassismus. Die materiell fortgeschrittenen Nationen waren in der Lage, Menschen zum Mond zu schicken, aber sie sind nicht in der Lage, die Menschen daran zu hindern, ihre Mitmenschen zu hassen und zu bekämpfen. Der Islam zeigte während der vergangenen 1400 Jahre in der Praxis, wie Rassismus abgeschafft werden kann. Jahr für Jahr kann man das islamische Wunder der Brüderlichkeit zwischen allen Rassen und Nationen während der Pilgerfahrt in der Realität sehen.

Die Familie:

Die Familie, die den Kern der Zivilisation darstellt, ist in allen westlichen Ländern aufgelöst. Das Familiensystem des Islam führt einen genauen Ausgleich der Rechte des Mannes, der Frau, der Kinder und der Verwandten herbei. Der Islam stärkt die menschliche Selbstlosigkeit, Großzügigkeit und Liebe in einem gut organisierten Familiensystem.

13. Eine vollendete Lebensauffassung

Die Menschen gestalten ihr Leben gemäß ihrer eigenen Auffassung. Die Tragödie der weltlichen Gesellschaften liegt darin, daß sie nicht in der Lage sind, alle Seiten des Lebens miteinander zu verbinden. Die weltliche und die geistliche-religiöse, die wissenschaftliche und die geistige Seite erscheinen so, als ob sie miteinander in Konflikt stehen. Der Islam ändert dies und bringt Harmonie in die Lebensvorstellung des Menschen.

14. Die Hauptziele der "Versammlung"

(Welt-Versammlung der Muslim-Jugend, WAMY)

sind:

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Herausgeber: WAMY: World Assembly of Muslim Youth