Frauen im
Islam
- In der Tradition und heute |
Dr. Michaela Mihriban Özelsel Dial. d. Relig. 2.jg., Heft 2, S. 154-173 ISSN 0939-5539 INHALT: I. EINLEITUNG
Zweck dieses Artikels ist es, einen Einblick in die Stellung der Frau im Islam - und damit in ein gänzlich anderes Denksystem und Weltbild zu geben. Eigentlich ist es eher ein Ausblick, da ich mich diesem Thema "von innen heraus", aus kulturanthropologischer Sicht, nähern möchte. Will man eine fremde Kultur erkennen, indem man von der eigenen ausgeht, so kommt ein
Vergleich, aber kein Verstehen dabei heraus. Und von Vergleichen wissen wir, daß sie
meist zugunsten des Vertrauten, Bekannten ausgehen. Wir haben dann das Ergebnis
vorprogrammiert; unsere eigene Kultur, Religion, Sichtweise etc. ist die bessere, die
richtigere. Auch die Stellung der Frau im Islam kann nur von innen heraus" verstanden
werden, d.h., eingebettet in das Gesamtsystern des Islam. Unter den möglichen Quellen zur Stellung der Frau ist zunächst der Koran zu nennen.
Dieses Studium führt jedoch zu beträchtlichen Schwierigkeiten, da die heilige Schrift
des Islam nicht kontextunabhängig zu verstehen ist. wird ein Angang versucht, der die
Situationen, in denen die verschiedenen Suren und Verse offenbart wurden, nicht beachtet,
erscheint der Koran zu einigen Themen sogar inkonsistent. Darauf wird auch im heiligen
Buch des Islam selbst hingewiesen: "Darin (im Koran) sind Verse von entscheidender Bedeutung - sie sind die Grundlage des Buches - und andere, die verschiedener Deutungfähig sind. Die aber, in deren Herzen Verderbnis wohnt suchen gerade jene heraus, die verschiedener Deutung fähig sind, im Trachten nach Zwiespalt und im Trachten nach Deutelei." (3/8)
Hz. Mevlana, der ein Meister der dem täglichen Leben entnommenen Gleichnisse war,
sagte, daß der Säugling und der Geliebte beide die Brust der Frau genießen, jedoch
jeder auf seine Weise. Beide Arten des Genießens sind angebracht und gültig, weder
gut" noch schlecht", der Unterschied läge lediglich im Grade der Entwicklung.
Das gleiche gelte auch für das Verstehen der heiligen Schrift. - (Rumi, FrnF, 272). Trotz
der dieser Quelle inhärenten Schwierigkeiten sollen, der vollständigkeit halber, im
folgenden einige relevante Verse des Korans zitiert werden. Zunächst ist jedoch ein Blick auf weitere Aspekte der islamischen Weltsicht, sofern
sie für dieses Thema relevant sein könnten, erforderlich. Die unterschiedliche
Sichtweise der Stellung der Frau und damit auch der des Mannes - von Morgenland und
Abendland läßt sich m.E. hauptsächlich auf folgende Faktoren zurückführen: ein
grundsätzlich anderes Verständnis sowohl der Gleichberechtigung, der
Eigenverantwortlichkeit als auch der Sexualität. II DAS ISLAMISCHE KONZEPT DER GLEICHBERECHTIGUNG Charakteristisch für den Islam ist die Grundannahme absoluter Gerechtigkeit und
absoluter Gleichheit vor Gott. Der Islam geht davon aus, daß die irdische Ungleichheit gottgewollt und somit bezweckt ist, denn hätte Allah es so gewollt, es wäre Ihm ein leichtes gewesen, alle gleich zu schaffen. "Er hat zu allem die Macht". Alles ist über die Erde hinweg ungleich verteilt: Wasser, Land, Kälte, Wärme, Trockenheit, Feuchtigkeit, Bodenschätze etc. Das heißt jedoch nicht, daß diese "gottgewollte Ungleichheit" als Endzustand akzeptiert werden sollte (diese Fehlannahrne wird im Westen als der "islamische Fatalismus" bezeichnet) sondern ganz im Gegenteil als Ausgangspunkt für eigene Einsatzmöglichkeiten gilt. Da "insgesamt von allem für alle da ist", ist den Menschen die Gelegenheit gegeben, die Kooperation statt der Konkurrenz zu erlernen. Keiner besitzt irgendein Gut auf Erden, es gilt nicht, sich die "Erde untertan zu machen". Menschen sind nicht mehr und nicht weniger als die Verwalter der ihnen anvertrauten göttlichen Güter. Später müssen sie ihrem Schöpfer Rechenschaft darüber ablegen, wie "gerecht, großherzig und menschlich" sie diese noble Statthalter-Aufgabe wahrgenommen haben. Mann und Frau sind "Zwillingsgeschöpfe" Gottes, gleich vor Gott, aber verschieden hier auf Erden, da mit verschiedenen Aufgaben betraut. Die Gattung Mensch kommt weder ohne das eine noch das andere Geschlecht aus, beide sind zum Fortbestand gleichermaßen aber in unterschiedlicher Funktion, nötig. Auf eine Wirtschaftsterminologie übertragen, ist es ein System der Arbeitsteilung:
jede Gesellschaft benötigt sowohl Arbeiter als auch Gelehrte etc. Ein Berufsstand ist
nicht "besser" oder "schlechter" als der andere, es herrscht Bedarf an
allem in gegenseitiger Ergänzung, sie sind also "Systemgleichberechtigt". Aisha wurde gemeldet, daß ein Bettler eingetroffen war. Sie sagte: "Man gebe ihm
Brot". Sodann wurde die Ankunft eines Prinzen gemeldet. Sie sagte: Man lade ihn ein,
mein Mahl mit mir zu teilen". Später befragte man Aisha über ihr Verhalten: war es
gerecht - und damit im Sinne des Propheten - dem Armen wenig und dem Reichen viel zu
geben? Aisha antwortete: Mit allem, was ich besitze, wird es mir nicht gelingen, einen
Ausgleich zu schaffen. Was mir aber möglich war, war beide zufrieden zu stellen. Der
Bettler freute sich über sein Brot, der Prinz über sein Abendmahl. Und beide über die
freundliche Aufnahme". III DIE ISLAMISCHE SICHT DER SEXUALITÄT Wie grundsätzlich sich die islamische Sicht der Sexualität von der christlich-abendländischen unterscheidet, wird durch die folgenden Auszüge aus Al Ghazzalis "Band über die Ehe" in seinem im 11. Jahrhundert verfaßten klassischem Werk der islamischen Orthodoxie, der "Neubelebung der Religionswissenschaften", erkennbar: "Freilich soll der Geschlechtstrieb nicht lediglich die Kindererzeugung erzwingen, sondern er ist auch in einer anderen Hinsicht eine weise Einrichtung. Die mit seiner Befriedigung verbundene Lust, mit der sich, wenn sie von Dauer wäre, keine andere vergleichen ließe, soll nämlich auf die im Paradies verheißenen Wonnen hindeuten. Denn es wäre nutzlos, einem eine Wonne in Aussicht zu stellen, die er niemals empfunden hat. - Die irdischen Vergnügungen sind daher auch inso-fern von Bedeutung, als sie das Verlangen nach dem dauernden Genuß derselben im Paradies wecken und so einen Ansporn für den Dienst Gottes bilden.» Aus dem obigen Zitat wird ersichtlich, daß der Islam äußerst
"sexual-freundlich" eingestellt ist, d.h. über die Zeugungsfunktion hinaus den
Genuß betont und religiös begründet. Diese - als so positive und machtvolle
Antriebskraft gesehene Sexualität soll sich jedoch innerhalb eines gottgewollten, die
gesellschaftliche Struktur schützenden, Rahmens entfalten. "Nachdem er selbst seine Lust gestillt hat, soll er warten, bis auch die Frau ihre Lust gestillt hat, weil die Ejakulation der Frau oft später erfolgt, während seine Lust noch glüht. Denn das Zurückziehen des Mannes ist der Frau lästig und die natürliche Ungleichzeitigkeit bis zum Samenerguß ist die Ursache für die Abwendung, wenn der Mann zuerst den Samenerguß hat." - Doch muß er ihr in dieser Hinsicht (der sexuellen Befriedigung) mehr oder weniger gewähren, entspre-chend dem, was sie zu ihrer Bewahrung nötig hat, denn ihre Bewahrung ist für ihn Pflicht» (zit. nach Mernissi, 1987). Der Zweck der "naturgewollten" Verschiedenartigkeit wird auch auf dieser
Ebene - der geschlechtsspezifischen - wieder klar ersichtlich: die menschliche und
religiöse Pflicht der beidseitigen Befriedigung gemäß der Unterschiedlichkeit der
Bedürfnisse. Das gewünschte Ergebnis ist ein rücksichtsvolles, kommunikatives
Miteinander, daß sich erst aufgrund der gottgewollten Ungleichheit voll entfalten kann. IV DIE EIGENVERANTWORTLICHKEIT Die menschliche Natur erhält ihren inneren Wert allein durch die unermeßliche Güte
Gottes, Kulturen unterscheiden sich u.a. durch ihren Umgang mit Sanktionen. Eine oft
untersuchte Dimension ist der Grad der Internalisierung der Eigenverantwortlichkeit
bezüglich der Einhaltung von Richtlinien und Verboten. Die islamischen Länder zählen zu den externalisierenden Kulturen. Da der Mensch von Natur aus als "schwach" geschaffen gilt, die Frau jedoch als "machtvoll in ihrer Sexualität, ihrer Verführungskraft, also in der Lage, die gesellschaftliche - gottgewollte - Ordnung zu stürzen" (Mernissi, 1987) und die Sexualität per se als positiv bewertet wird, sorgt eine grundsätzliche Geschlechtertrennung im Alltag dafür, daß ,moralische Verfehlungen' schlicht durch "Mangel an Gelegenheit" verhindert werden können. Der Aufbau eines rigiden, überstrengen (abendländischen?) Gewissens, das für "Selbstbeherrschung" sorgt, ist in externalisierenden Kulturen daher nicht erforderlich. Hieraus ergibt sich auch eine grundsätzlich andere Einstellung zu dem, was als "Sünde" gilt: "Für den Moslem ist eine Sünde eher eine Überschreitung eines rituellen Verbots, mehr noch eine Rebellion gegen Allah durch Unglauben: es ist keine moralische Verfehlung" (Bousquet, 1966). Die starke soziale Kontrolle der externalisierenden Kulturen läßt dem Einzelnen -
nach westlicher Einschätzung - nur geringen persönlichen Freiraum. Von den in diesem
System Lebenden wird dies jedoch meist anders empfunden, da innerhalb der eigenen
gesellschaftlichen Nische" der Freiraum um so größer ist und ja auch durch
keinerlei schlechtes Gewissen" belastet wird. (Für eine detailliertere Ausführung
aus ethnopsychologischer Sicht, siehe Ozelsel, 1990) V GESELLSCHAFTLICHE KONSEQUENZEN Die oben kurz dargelegten Grundannahmen des islamischen Menschenbildes, nämlich der
Sinn der Unterschiedlichkeit, die systemische Sicht der Gleichberechtigung, die
Sexualität als positive, mächtige Kraft im göttlichen Dienst und die auf der
natürlichen menschlichen Schwäche beruhende Externalisierung der Eigenverantwortlichkeit
stehen im Gegensatz zu traditionellen abendländischen Annahmen und führen somit
konsequenterweise auch zu anderen Lösungsversuchen transkulturell gültiger Fragen des
menschlichen Zusammenlebens. Im aus islamischer Sicht angestrebten Idealfall des Zusammenlebens entsteht eine Art
"Kollektivwesen", d.h. eine Gruppe von Menschen wird praktisch zu einem einzigen
"kollektiven Lebewesen". Muhammad (s.a.) charakterisierte die "Umma",
d.h. die Gemeinschaft, "als einen Körper, der insgesamt leidet, wenn ein Glied
erkrankt ist». Dieses "kollektive Individuum" schreibt seinen einzelnen
(Mit-)Gliedern die unterschiedlichen Dimensionen zu, die nach westlicher Sicht einen
einzelnen Menschen ausmachen. Spezifische Funktionen und Verhaltensweisen werden weniger
durch persönliche Ideosynkrasien als durch festgelegte soziale Rollen bestimmt. (Vgl.
auch: Schiffauer, 1983) VI GLEICHHEIT IN DER UNGLEICHHEIT Obwohl von Frauen im allgemeinen eine größere Zurückhaltung in der Öffentlichkeit
erwartet wird, gelten viele der "Anstandsgebote" trotz der Betonung der
gottgewollten Ungleichheit gleichermaßen für Männer. Das ist im Westen weitgehend
unbekannt. Deshalb sollen im folgenden einige relevante Koranverse zitiert werden:
"Allah hat den gläubigen Männern und den gläubigen Frauen Gärten verheissen,
die von Strömen durchflossen werden, immerdar darin zu weilen, und herrliche Wohnstätten
in den Gärten der Ewigkeit. Allahs Wohlgefallen aber ist das Größte. Das ist die
höchste Glückseligkeit. "Ihnen aufwarten werden Jünglinge, die nicht altern und holdselige Mädchen mit
großen herrlichen Augen." Wahrlich, die muslimischen Männer und die muslimischen Frauen, die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen, die gehorsamen Männer und die gehorsamen Frauen, die wahrhaftigen Männer und die wahrhaftigen Frauen, die standhaften Männer und die standhaften Frauen, die demütigen Männer und die demütigen Frauen, die Männer, die Almosen geben, und die Frauen, die Almosen geben, die Männer, die fasten und dieFrauen, diefasten, dieMänner, die ihre Keuschheit wahren, und die Frauen, die ihre Keuschheit wahren, die Männer, die Allahs häuflg gedenken und die Frauen, die Allahs häufig gedenken - Allah hat ihnen Vergebung und herrlichen Lohn bereitet. 33/36 Die Gleichheit vor Gott, die der Koran betont, beginnt jedoch im wahrsten Sinne des
Wortes schon bei Adam und Eva (s. Zitat am Anfang des Artikels): aus islamischer Sicht ist
Eva keineswegs die Verführerin. Beide machen sich in vollster Eigenverantwortlichkeit
gleichermaßen schuldig und beiden wird gleichermaßen von Gott vergeben. VII SOZIALE REFORMEN MUHAMMADS (S.a.) - Wer von Euch 3 Töchter großzieht, sie sorgsam und sittlich erzieht, dem ist das Paradies gewiß. Hadith Die Zeit vor Muhammad (s.a.) wird als die "Cahiliyat", d.h. als die "Zeit der Ignoranz", bezeichnet. Sie gilt als eine Periode extremer sozialer Mißstände, einer Gesellschaft geprägt von Stammes- und Klanszwistigkeiten, Blutfehden und Schutzlosigkeit der schwachen Randgruppen der Gesellschaft. Ferner bestanden Lebensformen des Matriarchats und des Patriarchats sowie verschiedene Mischformen nebeneinander (Farah, 1968). Vor diesem historischen Kontext gesehen waren Muhammads (s.a.) Schutzmaßnahmen für die Schwachen soziale Reformen von unerhörtem Ausmaß. Besonders setzte er sich für die Rechte der Witwen, der Waisen, der Frauen, der Armen, der Kriegsgefangenen und der Sklaven ein. (Bousquet, 1966, meinte leicht ironisch, eigentlich hätte der Prophet als "Champion of women's rights» in die Geschichte eingehen müssen.) Die Achtung vor den weiblichen Grundrechten war so grundlegend, daß einer der
wichtigsten Juristen des klassischen Islams, Abu Hanifa, anordnete, in jeder Stadt eine
Muslima als Richterin einzusetzen, und sie offiziell mit der Aufgabe zu betrauen, über
die Achtung der Rechte der Frauen zu wachen (Pickthall, 1969). Im Islam hat auch die Ehe eine andere Bedeutung als im Abendland. Es ist eher ein
rechtlicher Vertrag ("gegenseitige Versorgung, soziale Ordnung, Regelung der
gottgewollten Sexualität), keinesfalls ein heiliger, endgültiger Bund" (Bousquet,
1966). "heiratet, was euch an Frauen gut ansteht, zwei, drei oder vier. Wenn ihr aber befürchtet, (so viele) nicht gerecht zu (be)handlen, dann (nur) eine, oder was ihr (an Sklavinnen) besitzt".- (4/3). "Und ihr werdet die Frauen, (die ihr zu gleicher Zeit als Ehefrauen habt) nicht (wirklich) gerecht behandlen können, mögt ihr noch so sehr darauf aus sein." (4/129) Interessanterweise wird in westlichen Abhandlungen meist nur der erste dieser beiden,
dasselbe Thema betreffenden, Verse dieser Sure zitiert. a) Rechte für Frauen: b) Rechte für Sklaven: c) Rechte fürKinder: d) Rechte für die Armen: VIII DAS BEISPIEL DES"EXEMPLARISCHEN MENSCHEN" "Der ist der beste unter Euch, der seiner Frau am besten ist:" Wie weiter oben aufgeführt, gilt das Leben Muhammads (s.a.) als exemplarisch. Insofern
läßt die Art seines Umgangs mit Frauen auf die Intention hinter dem schließen, was sich
heute in vielen islamischen Ländern als erstarrte Struktur zeigt. Ein bekannter Prophetenausspruch, der seine Hochachtung vor Frauen widerspiegelt,
lautet: Auch die beidseitige Fürsorglichkeit in der Sexualität, - im Koran wie folgt
ausgedrückt: "Erlaubt ist Euch, in der Nacht des Fastens zu Euren Frauen einzugehen. Sie sind
Euch ein Gewand, und Ihr seid Ihnen ein Gewand" -, wird von Muhammad (s.a.) ausführlichst dargelegt: Auch Muhammads (s.a.) Frau Zeynep widersetzte sich ihm offen. Sie lehnte z.B. Fleisch ab, das er ihr sandte. Seine Reaktion: "So gebt ihr die doppelte Menge», (die sie auch ablehnte), (Boisard, 1982). Noch heute sagt man in islamischen Ländern zu emanzipierten Frauen: "Du bist eine Aisha oder Zeynep". Als eigentliche "Feministin des Islam" gilt jedoch seine Frau Umm Salama,
"der zur Frau gewordene Verstand". Der Prophet (s.a.) liebte die Diskussion mit
ihr, die sie dazu nutzte, beständig die Stellung der Frau in der sich herausformenden
neuen islamischen Gesellschaftsordnung zu präzisieren. Die Interventionen, die sie nach
dem Tode des Propheten (s.a.) zu Regierungszeiten der ersten zwei Kalifen vornahm,
dienten, bezeichnenderweise, dem Schutz der Rechte der Frauen. Sie nutzte den hohen
Status, den sie als eine der "Mütter der Gläubigen" (Bezeichnung für die
Frauen Muharnmads (s.a.)) genoß, um den sich schon damals abzeichnenden Tendenzen
entgegenzuwirken, Frauen arn Zugang zu den Moscheen und der Pilgerfahrt zu hindern (Morsy,
1989). IX DIE MUSLIMA ZU ZEITEN MUHAMMADS (S.a.) UND IN DER GESCHICHTE - IHR EINFLUSS AUF DIE RELIGION "Das Streben nach Wissen ist eine heilige Pflicht für jeden Muslim, Mann und Frau." Hadith Weiterhin wird die Stellung der Frau im Islam aus dem Studium der Frauen in der
islamischen Geschichte und zu Lebzeiten Muhammads (s.a.) erkennbar. (Der Rahmen dieses
Artikels gestattet nur einen kurzen Überblick. Für eine detaillierte Analyse s. jedoch
Krause, 1988; Morsy, 1989). Frauen spielten jedoch zu allen Zeiten wichtige Rollen im öffentlichen Leben als Gelehrte, Wissenschaftlerinnen, Philosophinnen etc. Bevor sich die rigorosere Geschlechtertrennung entwickelte, gab es auf dem Gebiet der Wissenschaft regen Austausch und Zusammenarbeit von Mann und Frau. Es war auch durchaus üblich, daß Ehepartner ihre intellektuellen Interessen miteinander teilten. Bedeutende Wissenschaftlerinnen, die öffentlich lehrten, gab es nachweislich bis ins 19. Jahrhundert (Krause, 1988). Frauen zu Zeiten des Propheten beteten gemeinsam mit Männern, nahmen an Schlachten teil, (sowohl im Kampf als auch zur Pflege der Verwundeten, in der Versorgung und bei Verhandlungen. Salama, eine Ehefrau des Propheten, spielte z.B. eine wichtige Rolle beim Vertragsabschluß von Hudaibiya), und waren anerkannte Expertinnen in Rechtsfragen. Zeyneb, Enkelin von Muhammad (s.a.), hatte den Beinamen: "Stellvertreterin des Imam" und galt als Autorität in Rechtsfragen. Sie war bei der Tragödie von Kerbela dabei, wurde gefangen genommen und hielt vor dem Gouverneur von Kufa eine bis heute überlieferte Rede, in der sie ihm sein grausames Verhalten vorwarf. In einer weiteren Rede vor dem Herrscher selbst gelang es ihr, die öffentliche Meinung soweit für sich zu gewinnen, daß Yazid (Ummayyadenkalif) sich schließlich gezwungen sah, die Gefangenen freizulassen. Eine Frau des Propheten, Hafsa, hatte nach dessen Tod das Manuskript des Qur'an, nach dem bis heute alle Exemplare gedruckt werden, in ihrer Obhut (Krause, 1988). Das öffentliche Wirken muslimischer Frauen zu Zeiten des Propheten (s.a.) ist jedoch
nur eine Facette einer weitaus größeren Wirklichkeit: sie spielten eine maßgebliche
Rolle bei der Ausformung der islamischen Lebensweise. Teils wurden Offenbarungen der Suren
und Verse des Qur'ans aufgrund von Geschehnissen mit und um die Ehefrauen des Propheten
(s.a.) empfangen, immer wurden Offenbarungen in der Interaktion mit (Ehe-) Frauen
vorgelebt und damit exemplarisch verdeutlicht. Einige Offenbarungen richten sich sogar
explizit an die Frauen des Propheten (s.a.) und damit - in Vorbildfunktion - an alle
Frauen, deren "Mütter" diese ja sind (z.B. 33/31-35). Das feminine Element ist im Islam auf schöpferischer sowie weltlicher Ebene von grundlegender Bedeutung: Erstere Dimension zeigt sich beispielsweise aufgrund etymologischer Überlegungen aus
frühislamischer Zeit (Interessant ist hier ein anderer - diesmal abendländischer -
etymologischer Zusammenhang: "Hyster" - der Mutterleib und
"Hysterie"), die sich durch die Sunna (d.h. Überlieferung, Lebensführung) des
Propheten (s.a.) belegen lassen: das den Islam charakterisierende Prinzip der
Barmherzigkeit "rahma" und das Wort für Mutterleib, Verwandschaft
"rahim" sind beide von der gleichen Wurzel "r-h-m" abgeleitet. Hierzu
führt der bis heute anerkannte Gelehrte und Koranexeget ar-Ragib al-Isfahani (gest. 1100,
zit. nach Falaturi, 1992) eine Aussage des Propheten (s.a.) an: Falaturi (1992) weist darauf hin, daß dies der Frau/Mutter (Es ist eines der
weitverbreiteten Fehlurteile, daß der Islam Frauen - wenn überhaupt - nur in der Rolle
der Mutter anerkennt. Viele der bekanntesten Frauen der islamischen Geschichte waren
kinderlos. Dies war auch bei Aisha, "der Vielgeliebten», der Fall. In frühester
Jugend kinderlos verwitwet blieb sie für den Rest ihres langen Lebens unverheiratet und
zeichnete sich fortan durch ihr politisches Engagement aus - welches keineswegs nur
Debatten sondern sogar das Führen von Schlachten mitbeinhaltete. Sie war, selbst nach
heutigem Maßstab, nicht nur eine emanzipierte», ausgesprochen couragierte Frau, sondern
eine herausragende Persönlichkeit - ohne den Rückhalt eines Ehemannes oder der
traditionellen Absicherung als Mutter) eine Sonderstellung einräumt-. Bezeichnend ist auch, daß der Koran in dem bekannten "Vers der Wahl"
(33/29-30) den islamischen Grundsatz absolut freier Entscheidung und
Selbstverantwortlichkeit in religiösen Angelegenheiten gerade am Beispiel der Frauen
verdeutlicht und sie somit explizit vor den zu der Zeit der "Cahiliyat"
üblichen Unterdrückungen schützt: . (Wieder sei daran erinnert, daß der Islam als
nicht- laizistisches System "religiöse Angelegenheiten" nicht als eine separate
Kategorie sondern als allen anderen Bereichen zugrundeliegend und als diese durchdringend
versteht: Das ganze Leben ist mit Religion durchtränkt, und wie es keine lyennung
zwischen staatlicher und religiöser Instanz gibt, so gibt es im Grunde auch keine
profa-nen Handlungen -Jedes Werk soll "im Namen Gottes" anfangen und in
Verantwortung vor Gott ausgeführt werden» (Schimmel, 1982). "0 Prophet! Sprich zu deinen Frauen:, Wenn ihr das Leben in dieser Welt begehrt Die "weltliche Dimension" der weiblichen Präsenz drückt sich u.a. durch die bei der Zusammenstellung der Ahadith angewandte Methodik aus. Diese außerqur'anischen Aussprüche des Propheten (s.a.) sind von gar nicht zu überschätzender Wichtigkeit für die gelebte Religion des Islam. Wie schon weiter oben ausgeführt, werden die Offenbarungen erst verständlich durch deren lebendige Verkörperung, d.h., durch die tatsächliche Lebensführung des "exemplarischen Menschen", Muhammad (s.a.). Bei der Zusammenstellung dieser Hadith Sammlungen wurde entsprechend sorgfältig vorgegangen. (Die Bemühungen schon zur Frühzeit des Islam, authentische überlieferun-gen von nicht-authentischen zu unterscheiden sind zugleich ein Beispiel für das rigoros-wissenschaftliche Vorgehen, welches - einmalig für die damalige Zeit - die arabisch- islamische Kultur eine Blütezeit erleben ließ, die sich wis-senschaftlich und kulturell auch heute noch im Abendland auswirkt.) Ausschlaggebend war u.a. die Vertrauenswürdigkeit der Person, die einen solchen Prophetenausspruch erinnerte. Hier haben die Muhammad (s.a.) so nahestehenden Frauen, insbesondere die "Intellektuellen", Aisha und Umm Salama, wieder eine Vorrangstellung. Wenn beide identische Aussagen machten, galt dies geradezu als Garant der Authentizität. Diese Beratungen der Gemeinde mit den Frauen des Propheten (s.a.) gelten als der Ursprung der für den Islam so wichtigen Praktiken des Ijtihad, d.h. der freien Forschung in Qur'oran und Tradition zum Zweck der Rechtsfindung und der Ijma, d.h. dem Konsens der Gemeinde bzw. der Rechtsgelehrten (Morsy, 1989). Ferner war Aisha, also eine Frau, auch das einzige menschliche Wesen außer dem
Propheten (s.a.), in dessen Gegenwart göttliche Offenbarungen stattfanden: ("Als er
und ich unter einer Decke lagen", zit. nach Morsy, 1989) (Ihre Wohnräume hatten
einen direkten Zugang zur Moschee. Der Prophet (s.a.) überquerte ständig die Schwelle
ihres Schlafgemachs, um sich an den Ort des Gebets zu begeben und es scheint, daß das
weibliche Element niemals die geringste Barriere zwischen dem Mann und seiner Beziehung zu
Gott darstellte", (Morsy, 1989). "Die westliche Frau hat um ihre Rechte kämpfen müssen. Die Muslima hat diese Rechte schon immer gehabt. Sie muß dafür kämpfen, daß diese auch zum Einsatz kommen." Anonym Die Realitäten islamischer Länder zeigen zumeist eine große Diskrepanz zwischen
Ideologie und Praxis. (Die Diskrepanz zwischen Ideologie und Praxis ist einallgemein
verbreitetes Phänomen und insofern nicht spezifisch islarnisch. Dennoch gehen aufgrund
dieser Diskrepanz viele Muslime davon aus, daß es heute kein islamisches Land» gibt, da
in keinem Land tatsächlich konsequent nach islamischen Grundsätzen gelebt wird.) Es scheint verständlich, daß sich Muslimas heute im Sinne der ihnen traditionell zustehenden absoluten Eigenverantwortlichkeit des Handelns und dem Grundsatz, daß in der Religion kein Zwang herrschen, gegen einen "Verhüllungszwang" wehren. "Und hätte dein Herr Seinen Willen erzwungen, wahrlich, alle, die auf der Erde sind, würden geglaubt haben insgesamt. Willst du also die Menschen dazu zwingen, daß sie Gläubige werden?" (10/100) Auf Unglauben und Abwehr stößt im Westen jedoch die Tatsache, daß es ebenso Muslimas gibt, die im Sinne ihrer Emanzipation um das Recht sich zu verhüllen kämpfen, Frauen, die nicht hinnehmen wollen, daß ihnen beispielsweise die Türkei - und das im Namen einer laizistischen Demokratie - den Zugang zu den Hochschulen verweigert sofern sie Kopftuch tragen ("Türban Kavgasi"), (vgl. auch die Ergebnisse einer empirischen Untersuchung an traditionell gekleideten Türkinnen in der BRD, Özelsel, 1986). (" Eine Verschleierung" im Sinne eines Gesichtsschleiers ist selbst aus orthodox-islamischer Sicht nicht erforderlich. Hierbei handelt es sich um regionale Praktiken, die teils noch auf vorislamische Bräuche zurückgehen. in der Türkei beispielsweise sind Kopftücher verschiedener Größen und Bindungsarten die üblichste Form, Koranvers 33/60 zu entsprechen: "0 Prophetl Sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen der Gläubigen, sie sollen ihre Tücher tief über sich ziehen. Das ist besser, damit sie erkannt und nicht belä-stigt werden. Und Allah ist allverzeihend, barmherzig.") Die in den westlichen Medien hauptsächlich zur Sprache kommenden- und hierdurch unser
Bild färbenden - Muslimas sind Frauen aus islamischen Ursprungsländern, die für sich
jedoch eine westlich-abendländische Lebensweise gewählt haben. Ihre von den Massenmedien
verbreiteten persönlichen Gründe für diese Wahl weisen sie dann hierzulande als
"intelligente, emanzipierte" Frauen aus, die sich von den
"rückständigen" Annahmen ihrer Herkunftsländer befreit haben. (Bekannte
Beispiele für solche "ExpertInnen", die besonders gern herangezogen werden,
wenn die "Entwicklungsfähigkeit des Islam und die Notwendigkeit, ihn zu
modernisieren» diskutiert werden sind laut Pinn/Wehner (1992) Fatima Mernissi 15 und
Bassam Tibi. ( Man beachte Mernissis (1989)Definition, die sie weitest vom
Selbstverständnis praktizierender Muslime entfernt: "Es ist an der Zeit, zu
definieren, was ich unter "wir Muslime" verstehe. Das "Wir" bezieht
sich nicht auf den Islam als einer individuellen Wahl einer persönlichen Entscheidung.
Ich definiere die Tatsache Muslim zu sein, als Zugehörigkeit zu einem theokratischen
Staat. Was der einzelne denkt, spielt in dieser Definition eine zweitrangige Rolle.) Aber nicht nur die Massenmedien färben unsere Realitätswahrnehmung. Wissenschaft ist
- aus gutem Grund - konservativ. Insofern haben Artikel, die über unerwartete
(unerwünschte?) Untersuchungsergebnisse berichten, eine geringere Chance, in den
renomierteren, -und d.h. auch konservativeren - Journalen abgedruckt zu werden, Das führt
dazu, daß auch die Wissenschaft keineswegs so neutral ist wie wir es gerne hätten. Auch
hier herrscht die Tendenz, das schon Vertraute, Erwartete, erneut zu bestätigen. "Die Muslime müssen mehr als bisher unter Wahrung ihrer islamischen Identität Angebote zum gemeinsamen Handeln sowohl annehmen als auch vorstellen. - Die DIF hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen institutionellen Rahmen zu schaffen, in dem diese Ziele angegangen werden können." (Für die aktuelle Information zur DIF danke ich Frau Amina Erbakan.) Im Sinne des nationen- übergreifenden Prinzips der "Umma" (islamische
Gemeinschaft) werden auch Verbindungen zu anderen Frauenorganisationen - islamischen sowie
nicht- islamischen - im In-und Ausland angestrebt. Hier gewinnen die Organisationen in den
afrikanischen Ländern zunehmend an Bedeutung und gelten, wie z.B. die in Nigeria, als
hervorragend. Auch die Frauen der "Black Moslems" Amerikas haben erstaunliche
Erfolge zu verzeichnen: mehr als jeder anderen, ähnlich betroffenen Gruppe in den USA ist
es ihnen gelungen, den circulus viciosus von "Armut - Teenage Schwangerschaften -
verstärkter Armut" zu durchbrechen. "Die deutschen Frauen tun mir leid. Entweder werden sie von ihren Männern offen
als Lustobjekte dargestellt, um 'Frau' sein zu können, oder sie glauben, sich wie Männer
kleiden zu müssen, um im Beruf etwas zu gelten. Sie sind zerrissen, nie können sie
einfach SEIN was sie von Natur aus sind." Das Beispiel der Frauen aus der Frühzeit des Islam ist, laut Morsy (1989) keineswegs
nur ein Echo, das aus längstvergangener Zeit zu uns kommt, sondern, ganz im Gegenteil,
eine äußerst aktuelle Botschaft. Aus islamischer Sicht müßte dieses Bemühen jedoch nicht notwendigerweise von Frauen
alleine geleistet werden: als "Zwillingsgeschöpfe Gottes" sind die Geschlechter
schließlich in gegenseitiger, liebevoller Ergänzung aufeinander angewiesen. Mann und
Frau sind kein Ausdruck einer nebeneinander bestehenden Dualität, sondern sich
gegenseitig definierende Polaritäten eines Kontinuums. Eine islamische Lebensweise -
erklärtes Ziel aller praktizierenden Muslime - ist auch Männern nur in einem System
möglich, daß insgesamt islamisch ist und daher den Frauen ihre (aus dieser Sicht
gottgegebenen) Rechte zugesteht und schützt. Welche Form die sog.
"Re-Islamisierungs"-Bewegung von heute den islamischen Ländern morgen geben
wird, hängt zu einem nicht unerheblichen Teil von der Frauenfrage ab - und das auf jedem
Sektor. Keine Nation kann es sich auf Dauer leisten, die Hälfte des eigenen Potentials zu
verschenken. Nur die Länder, die das vom Propheten (s.a.) vorgelebte kommunikative
Miteinander einer "Gleichheit in der Ungleichheit" verwirklichen, können im
Sinne von Qur'an und Sunna auch wahrhaft islamisch sein. Hier könnten Brücken geschlagen werden zwischen so ungewöhnlichen Weggenossen wie
Ferninistinnen, "fundamentalistischen" Muslimas und Frauen aus islamischen
Ursprungsländern, die sich westlich orientieren möchten. Sind sich doch alle einig in
der Forderung nach Selbstverfügung und Entscheidungsfreiheit. Gerade von Menschen, die um
ihre persönliche Selbstbestimmtheit kämpfen, sollte zu erwarten sein, die aufgrund von
unterschiedlichen Weltbildern notwendigerweise auch unterschiedlichen konkreten Inhalte
solch einer Selbstverfügung akzeptieren zu können: Sicherlich können Lösungen für einen auf Gleichwertigkeit basierenden Umgang unter
den Geschlechtern, die unterschiedliche Menschenbilder respektieren, nicht kurzfristig
gefunden werden. Dennoch kann ein essentieller erster Schritt im Dialog von Orient und
Ok-zident bestehen. Unterschiedliche Sichtweisen des Menschen im Morgen- und Abendland
haben auch unterschiedliche Aspekte des gesamt-menschlichen Potentials gefördert.
Vielleicht kann eine Ge- Ein Dialog kann aber nur stattfinden, wenn alle Gesprächspartner sich ohne defensive Abwehrhaltung auf das Thema einlassen können. Ich glaube, daß schon dieser Einblicksartikelm zeigt, daß die Mißstände des Frauendaseins, die in islamischen Ländern herrschen, nicht auf der Religion beruhen; Muhammad (s.a.) war ein leidenschaftlicher Vertreter der Rechte der Frauen, und die andersartige morgenländische Sicht der Natur des Menschen führt konsequenterweise auch zu andersartigen Formen des Miteinanders. Erst wenn diese Prämissen (d.h., der Islam als zwar "andersartig" aber keineswegs prinzipiell als die Frauen unterdrücken wollend) als Basis akzeptiert werden können, also aus islamischer Sicht nicht mehr die leidige Notwendigkeit bestünde, zunächst den Glauben per se zu verteidigen, können sich rn.E. auch östlich/westlich kooperative Möglichkeiten für die notwendigen Dialoge, soziologischen Analysen und Aktivitäten erschließen. "Wir alle suchen den Gipfel des heiligen Berges, aber wäre unser Weg nicht
kürzer, wenn wir die Vergangenheit für eine Karte und nicht für einen Führer
hielten?" Literaturangaben : Abd al-Qadir as-Sufi: Der Pfad der Liebe, München 1986 |