Freitag,
21.03.2003
Wut und Empörung über den Irakkrieg münden in viele Demonstrationen weltweit
Besonders große Protestzüge gab es in Italien und Griechenland. Britische Kriegsgegner
riefen nach dem Beginn der Bombardements zu "zivilem Ungehorsam" auf. In
Australien und den USA wurden mehrere Demonstranten festgenommen. In Kairo kam es zu
Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei.
In der griechischen Hauptstadt Athen gingen nach Veranstalterangaben 200.000 Menschen auf
die Straße. Protestkundgebungen fanden in mehreren Schweizer Städten sowie in Dänemark
und Österreich statt. Im spanischen Sevilla setzte die Stadtverwaltung als Signal an
Madrid ihre Flaggen auf Halbmast. Spaniens Regierung unterstützt entgegen der
öffentlichen Meinung den US-Kriegskurs. Spanische und italienische Gewerkschaften riefen
zu Streiks auf. In Paris, Prag, Lissabon und weiteren Städten waren nachmittags und
abends Demos geplant.
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Italienische Kriegsgegner protestierten in
mehreren Großstädten gegen den Angriff auf den Irak. Nach ersten Protestaktionen wurden
die Straßen um die US-Botschaft in Rom nach Rundfunkangaben gestern abgesperrt. In
Mailand kam es infolge spontaner Demos zeitweilig zum Verkehrschaos. Etwa 400 Schüler aus
Neapel veranstalteten einen Sitzstreik vor der Nato-Kommandozentrale im nahen Bagnoli.
Hunderte Studenten blockierten im Bahnhof von Padua aus Protest gegen die
Kriegsunterstützung der italienischen Regierung die Gleise. Für gestern Abend riefen
Roms Bürgermeister Veltroni, Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen zu einer
großen Friedensdemo auf.
Die britische Bewegung "Koalition gegen einen Irakkrieg" rief die Bürger
gestern dazu auf, "nicht zur Arbeit oder zur Schule zu gehen" und sich
stattdessen zu Protesten zu versammeln. Die Angriffe auf Irak seien eine
"Schmach" für den Weltfrieden, die irakische Bevölkerung, das internationale
Recht und die Demokratie in Großbritannien, erklärte ein Sprecher in London. Er rief zu
einer "Kampagne des zivilen Ungehorsams" auf. Britische Soldaten waren nach
Regierungsangaben an den Angriffen auf Bagdad beteiligt.
In der Kairoer Al-Azhar-Moschee hatten gestern Morgen rund 4.000 Muslime gegen die USA
demonstriert.
Quelle: islam.de
@ Ekrem Yolcu |