Umfrage: Mehrheit der Muslime will in Deutschland bleiben

Begegnung mit dem Judentum trotz Nahostkonflikt für viele Muslime wichtig

Islamisches Leben ist eine dauerhafte Realität in Deutschland. Die überwiegende Mehrheit der mehr als 3,4 Millionen in Deutschland lebenden Muslime will laut einer Umfrage dauerhaft in der Bundesrepublik bleiben. Mit 82 Prozent sei dieser Wunsch sehr ausgeprägt, teilte das Islam-Archiv in Soest (Nordrhein-Westfalen) am Montag mit.

Erstaunlich auch,dass die Politik Muslime bisher kaum wahrnimmt. Denn immerhin 65 Prozent der vom Institut befragten 900 Muslime strebten die Einbürgerung an. Die Zahl der Moslems mit deutschem Pass wird mit derzeit 630 000 angegeben.

Der Islam ist auch durch die neue Generation von Muslimen und die wachsende Zahl deutscher Muslime längst kein reines "Ausländerphänomen" mehr. Nicht zu unterschätzen ist der Einfluß von deutschen Muslimen und ihrer im Islam geborenen Kinder auf das islamische Leben in Deutschland. Die deutschen Muslime spielen auch eine wichtige Rolle bei der Außendarstellung des Islam.

Weitere Fakten zum sozialen Umfeld der Muslime liefert die Umfrage aus Soest: Dreiviertel der Befragten gaben an, dass sie sich dem Islam «als Teil ihrer Identität» verbunden fühlen. In Moschee-Vereinen oder anderen religiösen Vereinigungen seien aber nur knapp zehn Prozent organisiert. Es gebe zur Zeit 77 «klassische» Moscheen und 2 300 andere Bethäuser, teilte das Institut mit. Weitere 123 Moscheen befänden sich in Planung. Die von vielen Moschee-Gemeinden eingerichteten Koranschulen würden 7 Prozent der 850 000 muslimischen Kinder besuchen.

Eine Mär ist nach Angaben des Insitutes auch eine "antisemitische" Haltung bei Muslimen. Nach Einschätzung des Institutes hat der islamisch-jüdische Dialog durch den Nahost-Konflikt nicht gelitten. 84 Prozent der Muslime hielten die Begegnung mit dem Judentum für wichtig oder sehr wichtig.

Quelle: Islamische Zeitung

@ Ekrem Yolcu

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