(dpa/ips) Internationale
Menschenrechtsorganisationen haben am Sonntag schwere Vorwürfe gegen Israel erhoben. Es
gebe Berichte über Exekutionen, Folter, Plünderungen, gezielte
Behinderungen von Sanitätern und Journalisten durch israelische Soldaten, sagten Sprecher
von acht Menschenrechtsgruppen in einer gemeinsamen Pressekonferenz in Jerusalem, darunter
Amnesty International.
Gleichzeitig räumten sie ein, dass wegen der schwierigen Informationslage einige Berichte
noch nicht abschließend hätten geprüft werden können.
«Wir haben Berichte von außergerichtlichen Exekutionen», sagte Marc Neuman von Amnesty
International. Zudem seien mehrere und glaubhafte Beobachtungen von Plünderungen bekannt
geworden. Er kritisierte außerdem, dass Zivilisten von israelischen Soldaten zu
militärischen Handlungen gezwungen würden. «Diese Aktionen lassen sich absolut nicht
durch militärische Notwendigkeiten rechtfertigen», sagte Neuman.
Die Vereinten Nationen haben Israel angesichts massiver Behinderungen bei der
Krankenversorgung und der Bestattung von Toten in Gaza und Westjordanland aufgefordert,
ein Minimum an Menschlichkeit zu bewahren.
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Familien daran zu hindern, ihre Toten in
angemessener Weise zu beerdigen, sei eine nicht hinzunehmende Verletzung grundlegender
religiöser Traditionen, deren Wichtigkeit auch Anhänger des jüdischen Glaubens
zweifellos nachfühlen könnten, erklärte Peter Hansen, Chef des Hilfswerks der Vereinten
Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) am Freitag (5. April) in einer
dramatischen Erklärung in Jerusalem.
Hansen protestierte erneut gegen den gezielten Beschuss von Ärzten und
Ambulanzfahrern durch die israelische Armee. Bei mehr als 185 Einzelfällen könne wohl
nicht mehr von verirrten Kugeln gesprochen werden, erklärte er. Inzwischen sind vier
Fahrer und drei Ärzte in Ausübung ihrer Tätigkeit getötet worden, in über 350 Fällen
ist Helfern der Zugang zu Kranken verweigert worden.
In der vergangenen Woche sei ein Mitarbeiter seiner Organisation grundlos 56 Stunden ohne
Nahrung in Handschellen und mit verbundenen Augen gefangengehalten worden, berichtete
Hansen. Nach 52 Stunden habe man ihm schließlich einige Kekse gegeben. Wenn sich die
israelische Armee schon nicht an verbindliche Menschenrechtsabkommen und völkerrechtliche
Standards halte, dann hoffe er doch zumindest auf einen Rest von normalem
Quelle: Islamische Zeitung
@ Ekrem Yolcu |